„Resturlaub“: Kein Entrinnen vor der Zote
„Resturlaub“ nach Tommy Jaud lahmt gehörig.
Wenn Männer in die Midlife-Crisis stolpern, kann das zu komischen Verwicklungen führen. Im Falle der Komödie „Resturlaub“ nach dem Bestseller von Tommy Jaud („Vollidiot“) erlebt der Zuschauer über weite Strecken aber nur eine Revue der Peinlichkeiten.
Pitschi Greulich (Maximilian Brückner) hält es in seinem beschaulichen Heimatstädtchen nicht mehr aus. Er will aus dem bayerischen Fachwerkidyll raus.
Als sein bester Kumpel Arne (Stephan Lucca) heiratet und in genau solch ein Häuschen zieht und als Pitschis Freundin Biene (Mira Bartuschek) nur noch von Kindern und Heiraten spricht, reicht es dem Brauerei-Angestellten. Der Enddreißiger setzt sich nach Buenos Aires ab, um endlich das wilde Leben zu entdecken.
Das könnte lustig sein, ist es aber nicht: Der Berliner Regie-Routinier Gregor Schnitzler („Soloalbum“) bewegt sich mit „Resturlaub“ auf dem Humor-Niveau eines Tom Gerhardt („Ballermann 6“) oder des Prekariats-Comedian Mario Barth.
Da wird gesoffen, geflucht und gerülpst, was das Zeug hält. Eine Frau mit piepsiger Enten-Stimme dient als nervtötender Running Gag, und Greulichs amouröse Abenteuer in Argentinien bedienen jedes noch so uralte Klischee:
Da gibt es etwa die rassige Sprachlehrerin Melanie Winiger, die den naiven Provinzbubi nicht nur beim Tango flachlegt. Und ein machohafter Hundefriseur spielt auch noch eine unrühmliche Rolle.
Der einzige Lichtblick ist Maximilian Brückner. Der Hauptdarsteller, den man vor allem als Saarbrücker „Tatort“-Kommissar kennt, gibt sich Mühe, der witzlosen Komödie auf die Beine zu helfen. Aber gegen das Drehbuch des Romanautors Jaud, das immer nur auf die nächste Zote schielt, hat der Schauspieler kaum eine Chance.