Stolz und kühn: Nina Hoss als DDR-Ärztin
Christian Petzold bringt endlich Qualität in den Wettbewerb.
Berlin. Nina Hoss ist nicht seine Muse, sagt Christian Petzold, der aus Hilden stammende Regisseur. „Das klingt nach halbnackt und Österreich.“ Aber als Medium bezeichnet er die Schauspielerin mit Star-Erscheinung schon. Fünf Filme haben sie zusammen gedreht, für „Yella“ gab es auf der Berlinale 2007 den silbernen Bären für die Hauptdarstellerin. Jetzt sind die beiden wieder dabei und bringen endlich Qualität in den Wettbewerb.
Diesmal zeigt Petzold „Barbara“: Eine Ärztin, die in den 1980er Jahren aus Ostberlin in die DDR-Provinz versetzt wird. Sie arbeitet in einem Dorf an der Ostsee und entzieht sich stolz den Annäherungsversuchen ihres Kollegen (Ronald Zehrfeld). Barbara will weg, plant mit ihrem Liebhaber aus dem Westen die Flucht.
Es wird nicht viel geredet. Die junge Frau ist erstarrt in diesem System, leidet nahezu stumm unter den Schikanen. Bis alles anders kommt als gedacht. Ganz ohne Honecker-Bilder im Hintergrund erzählt Petzold, wie er selbst sagt, eine Novelle über das Überleben in der DDR. Und die ist ihm gelungen. tro