Sundance Festival mit vielen Stars
San Francisco (dpa) - Ein Staraufgebot ziert das Sundance Festival im verschneiten US-Wintersportort Park City: Zum weltweit wichtigsten Filmfest für unabhängige Produktionen außerhalb des Hollywood- Betriebs haben sich neben vielen Erstlingsregisseuren auch bekannte Filmschaffende angesagt.
Nach dem Auftakt am Donnerstag (17. Januar) stehen 113 Spielfilme und Dokumentationen aus 32 Ländern auf dem Programm. Der Film „Jobs“ über Apple-Gründer Steve Jobs, mit Ashton Kutcher in der Hauptrolle, ist als Schlussfilm des elftägigen Festivals vorgesehen.
„Inception“-Star Joseph Gordon-Levitt stellt mit der schwarzen Komödie „Don Jon's Addiction“ sein Regie-Debüt vor. Dafür holt er namhafte Kollegen wie Julianne Moore und Scarlett Johansson vor die Kamera. Amanda Seyfried ist mit dem Streifen „Lovelace“ in der Rolle der legendären Pornodarstellerin Linda Lovelace vertreten. Shia LaBeouf hat die Hauptrolle in dem Indie-Drama „The Necessary Death of Charlie Countryman“. Der „Harry Potter“-Star Daniel Radcliffe ist in dem Film „Kill Your Darlings“ in der Rolle des schwulen Beat-Poeten Allen Ginsberg zu sehen.
Im Wettbewerbsprogramm ist Deutschland mit mehreren Produktionen vertreten. So schaffte es der Film „Houston“ von Regisseur Bastian Günther in die Spielfilmsparte „World Cinema“ für ausländische Filme. Der in Köln, Brandenburg und Texas gedrehte Streifen dreht sich um einen erfolgreichen Headhunter (Ulrich Tukur), der dem Alkohol verfällt. Der Film feiert in Utah seine Weltpremiere. Chancen auf einen Preis hat auch die deutsch-chilenische Koproduktion „El Futuro“ der chilenischen Regisseurin Alicia Scherson, die unter anderem den Niederländer Rutger Hauer vor die Kamera holte.
Im Dokumentar-Wettbewerb ist neben Filmen aus China, Indien und Spanien die deutsch-georgische Doku „Maschine, die alles verschwinden lässt“ vertreten. Regisseurin Tinatin Gurchiani von der Hochschule für Film und Fernsehen „Konrad Wolf“ (Potsdam) lässt darin Menschen aus Georgien mit ihren Geschichten zu Wort kommen. Anna Frances Ewert von der Filmhochschule München geht mit ihrer Kurz-Doku „Endless Day“ ins Rennen. Auch der Spielfilm „Circles“ und die Dokumentation „The Moo Man“ wurden mit deutscher Beteiligung gedreht.
Seit der Entdeckung des damals völlig unbekannten Steven Soderbergh in Park City mit seinem Low-Budget-Streifen „Sex, Lügen und Video“, der 1989 zum Kassenknüller wurde, gilt das von Robert Redford gegründete Festival als Sprungbrett für Filmschaffende. Im vorigen Januar holte „Beasts of the Southern Wild“ den Hauptpreis als bester Spielfilm. Der Streifen über ein Mädchen im ärmlichen Mississippi-Delta hat in diesem Jahr vier Oscar-Nominierungen, darunter als bester Film und für Regie.