Thriller: "Verführung einer Fremden" - Ein Spiel mit Identitäten

In „Verführung einer Fremden“ spielt Halle Berry eine Frau, die immer wieder in neue Rollen schlüpft. Doch der Film enttäuscht.

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    <strong>Düsseldorf. Jeder Mensch hat mehrere Gesichter. Eines, das er zu Hause aufsetzt, eines für die Berufswelt und wieder ein anderes, das er nur Freunden zeigt. Auf dieser Annahme basiert auch "Verführung einer Fremden" von James Foley ("Confidence"), in dem US-Schauspielerin Halle Berry gleich drei verschiedene Identitäten annimmt. "Dazu gehört die Idee, dass jeder Mensch - wie ich auch - ein Geheimnis hat", erklärte Berry bei der Vorstellung ihres neuen Filmes in Berlin. Das Image, das Menschen scheinbar repräsentierten, müsse nicht immer mit der echten Person übereinstimmen.

    Dafür begibt sich die 40-jährige Schauspielerin als investigative Journalistin Rowena Price in die virtuelle Welt des Internets, um dort mehr über den Tod einer Freundin zu erfahren. Mit Hilfe ihres Kollegen Miles Haley (Giovanni Ribisi, "Heaven") besucht sie unter Angabe einer falschen Identität Online-Seiten und flirtet mit fremden Männern. So lernt sie den Chef einer erfolgreichen Werbeagentur (Bruce Willis) kennen und nimmt, wieder unter anderem Namen, einen Job in dessen Büro an.

    Vor allem aber enttäuscht die Oscar-Preisträgerin Berry mit ihrem aufgesetzten und angestrengten Spiel, das so wirkt, als wolle sie ihre drei Charaktere allein durch überdeutliche Mimik und Gestik voneinander unterscheiden. Mal reißt die 40-Jährige ihre Augen weit auf, wenn sie etwas Überraschendes auf dem Bildschirm ihres Laptops entdeckt. Mal verlässt sie mit düsterer Miene ihre Wohnung, wo sie gerade die Lügen ihres vermeidlichen Freundes aufgedeckt hat.