Slapstick: "Mr. Bean macht Ferien" - Trotteliger Urlauber

Etwas albern: „Mr. Bean macht Ferien“, doch was in einer TV-Episode funktioniert, klappt nicht unbedingt in einem langen Kinofilm. Trotz einiger lustiger Elemente zeigt der Film, dass sich das Konzept endgültig abgenutzt hat.

Düsseldorf. Keiner verzieht das Gesicht wie Rowan Atkinson als Mr. Bean, dem infantilen, weltfremden Briten, dessen Begegnungen mit der Umwelt regelmäßig in kleine und bisweilen auch in größere Katastrophen münden. Auch die zappeligen Bewegungen in Stress-Situationen und die hingenuschelten, kaum als verständliche Kommunikation identifizierbaren Laute gehören zu seinen Markenzeichen. Doch was in der überschaubaren Länge einzelner TV-Serien-Episoden funktioniert, muss sich nicht zwangsläufig auf einen abendfüllenden Kinofilm übertragen. Das zeigte sich bereits in "Mr. Bean - Der ultimative Katastrophenfilm" (1997), der immerhin noch mit einigen wahnwitzigen Slapstick-Passagen punkten konnte. "Mr. Bean macht Ferien" tritt nun den endgültigen Beweis an, dass sich das Konzept nach zehn Jahren deutlich abgenutzt hat. Mit einer verhängnisvollen Analogie zu Jacques Tatis "Ferien des Monsieur Hulot" darf sich Mr. Bean als Sieger einer Tombola auf eine Reise in den sonnigen Süden nach Cannes begeben und seine Eindrücke mit einer Kamera festhalten. Natürlich verpasst der trottelige Urlauber prompt den Zug, weil er mit seinem Schlips in einem Automaten stecken bleibt. Mit einem von seinem Vater, einem russischen Festival-Juror, getrennten Jungen, muss sich Bean als vermeintlicher Kindesentführer auf eine Odyssee durch fremdes Terrain begeben. Zu den nur bedingt witzigen Erlebnissen zählen der obligate desaströse Besuch eines Restaurants, eine arg alberne Straßen-Performance aus Geldmangel und die absonderlichen Fehlversuche, telefonischen Kontakt mit dem Vater herzustellen. Komischer ist da schon Willem Dafoe als Parodie eines selbstgefälligen, größenwahnsinnigen Kunstfilm-Regisseurs.

(WZ-Wertung: 2 von 5 Sternen)