Kinderfilm: "Hände weg von Mississippi " - Die Tricks einer Pferdedame

Detlev Buck verfilmt angenehm altmodisch und schön skurril den Cornelia Funke-Roman „Hände weg von Mississippi“.

<strong>Düsseldorf. "Mississippi" heißt die eigenwillige Pferdedame, die in der Verfilmung des Kinderbuchs von Cornelia Funke zum Objekt der Begierde wird. Am Anfang noch schmeißt sie ihren entschlossenen Reiter Hinnerk in hohem Bogen ab, am Ende trabt die neue Besitzerin, die kleine Emma (Zoe Charlotte Mannhardt), mit "Mississippi" in den Sonnenuntergang. Dazwischen liegt die Zähmung einer Widerspenstigen, aber auch die Geschichte mehrerer kleiner Betrügereien. Denn was der ausgebuffte Albert Gansmann, genannt Alligator ("wegen dem schmierigen Greinsen", herrlich gespielt von Christoph Maria Herbst) kann, können Emma und ihre unkonventionelle Oma Dolly (Katharina Thalbach) schon längst. Der Alligator hat geerbt und möchte auf dem Land seines Onkels einen Supermarkt eröffnen - eine Katastrophe für das Dorf, in dem die guten alten Zeiten mit Tante Emma Läden und einer funktionierenden Nachbarschaft konserviert zu sein scheint. Doch um das Erbe antreten zu können, muss er sich um das Pferd "Mississippi" kümmern. Zu dumm, dass er es gerade an die kleine Emma verkauft hat, die es vor dem Schlachter retten wollte.

Herrlich und mit offensichtlichem Spaß am Grimassieren mimt Herbst den Bösewicht im Seidenanzug, der am Ende seine Lektion lernen muss. Bewusst oder unbewusst blitzt dabei manchmal auch der durchtriebene Stromberg durch. Zusammen mit dem trotteligen Hinnerk (Milan Peschel) bildet er ein köstliches Duo Infernale, das sich selbst von einer Pferdedame austricksen lässt.

(WZ-Wertung: 4 von 5 Sternen)