„Westwind“: Eine Flucht ins Ungewisse

Berlin (dpa) - Eine Flucht aus der DDR lässt sich auf zwei Arten erzählen: hochdramatisch mit spannungsvoller Musik und großem Pathos oder schlicht und ergreifend. Robert Thalheim hat sich in seinem neuen Film „Westwind“ für Letzteres entschieden.

Anrührend und direkt erzählt er von zwei Zwillingsschwestern 1988 im Sommerurlaub am ungarischen Balaton-See. Eine der beiden verliebt sich in einen Westjungen und lässt sich unter der Hutablage seines Autos in den Westen schleusen. Der Film beruht auf der wahren Geschichte von Doreen Schimk und ihrer Schwester Susann. Gespielt werden sie von Luise Heyer und Friederike Becht. Mit großer Intensität und Glaubhaftigkeit zeigen sie, wie schwer es für die Schwestern war, die Entscheidung für die Flucht Doreens zu treffen. Ein großer kleiner Film mit überzeugender Besetzung.

(Westwind, Deutschland 2011, 89 Min., FSK ab 6, von Robert Thalheim mit Friederike Becht, Luise Heyer, Franz Dinda, Volker Bruch)