Hitler setzte sich für jüdischen Juristen ein
Der Düsseldorfer Ernst Hess stand unter dem persönlichen Schutz des Diktators.
Düsseldorf. Adolf Hitler soll sich persönlich für einen jüdischen Juristen eingesetzt und ihn zeitweise vor der Verfolgung geschützt haben.
Nach einem Bericht der Zeitung „Jewish Voice from Germany“ (Jüdische Stimme aus Deutschland) blieb der Düsseldorfer Amtsrichter Ernst Hess, der zeitweise Hitlers Kompaniechef im Ersten Weltkrieg gewesen war, auf Intervention des Diktators bis 1941 weitgehend unbehelligt.
Hess (1890-1983) überlebte das Nazi-Reich als Zwangsarbeiter in einem Konzentrationslager in Bayern. Später wurde er Bahn-Präsident in Frankfurt.
Ein Brief des Reichsführers SS, Heinrich Himmler, wies die Behörden 1940 an, dass Hess, „entsprechend dem Wunsch des Führers. . . in jeder Hinsicht unbehelligt gelassen wird“. Historikerin Susanne Mauss hatte das Dokument 2011 im Landesarchiv Nordrhein-Westfalen entdeckt.
Mit dem Bericht werde deutlich, dass Hitlers Helfer die Befehle des „Führers“ bedingungslos erfüllten — egal ob als Retter oder Massenmörder, sagte der Herausgeber der Zeitung, Rafael Seligmann. Bisher war nur ein Fall bekannt, in dem Hitler sich für einen Juden eingesetzt hatte. So soll der Linzer Arzt seiner Mutter bis zu seiner Emigration 1940 unter dem Schutz Hitlers gestanden haben. dpa