Jazz-Rally: „Saxy Candy“ trifft die Alphorn-Rebellin

Pfingsten wird in Düsseldorf wieder die große Jazz-Party gefeiert. Erwartet werden 300 000 Fans.

The Supremes treten an Pfingsten bei der Jazz-Rally auf.

Foto: Jazz Rally

Düsseldorf. Da mögen die Vertreter der reinen Jazz-Lehre in Moers oder Leverkusen zwar mit der Nase rümpfen. Das größte deutsche Jazz-Festival findet seit 26 Jahren in Düsseldorf statt. Am Pfingstwochenende werden zur Jazz Rally wieder rund 300 000 Musikbegeisterte erwartet. Die können diesmal so unterschiedliche Künstler wie The Supremes, Klaus Doldinger, Candy Dulfer oder die Schweizer „Alphorn-Rebellin“ Eliana Burki erleben.

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Warum man an den Feiertagen unbedingt Düsseldorf ansteuern sollte, weiß Musikproduzent Dieter Falk, der zum künstlerischen Beirat der Rally gehört: „Pfingsten ist Düsseldorf musikalisch am buntesten.“ Drei persönliche Tipps hat er auch: „Gleich am Freitagabend zur Eröffnung spielt das Derendorfer Salonorchester. Das sind Studenten der Musikhochschule. Nicht verpassen sollte man außerdem das Konzert von Pe Werner mit der Bundeswehr Bigband und natürlich die Supremes am Samstagabend.“

Die legendäre Girl-Band mit Hits we „Stop! In the Name of Love“, bei der Diana Ross allerding nicht mehr mit auf Tour geht, kommt erst zum zweiten Mal in den vergangenen 25 Jahren nach Deutschland.

Überhaupt gibt es in diesem Jahr jede Menge Frauen-Power. Candy Dulfer, genannt „Saxy Candy“, wird am Pfingstsonntag das Festzelt zum Abschluss rocken. Die Ausnahme-Saxofonistin, die schon mit Prince, Pink Floyd, Lionel Richie und unzähligen anderen Stars auf der Bühne gestanden hat, gehört inzwischen zu den regelmäßigen Gästen des Festivals.

(„Saxy Candy“ Dulfer wird am Sonntagabend das Festival-Zelt rocken. Foto: dpa)

Schirmherr Klaus Doldinger wird diesmal wieder selbst zum Saxofon greifen. Und bringt mit der amerikanischen Sängerin Jocelyn B. Smith einen außergewöhnlichen Gaststar ins Konzertzelt auf dem Düsseldorfer Burgplatz.

Ein bisschen exotisch darf es auch sein. Dafür sorgt unter anderem Eliana Burki aus der Schweiz, die sich als „Alphorn-Rebellin“ einen Namen gemacht hat. Denn sie spielt auf ihrem 3,70 Meter langen Instrument keineswegs volkstümliche Weisen, sondern Klassik, Jazz, Pop und sogar orientalische Klänge.

Aber es gibt abseits des Mainstreams noch jede Menge zu entdecken bei den 75 Konzerten. „Gehen Sie bei der Rally nicht nur dahin, wo alle hinrennen“, empfiehlt Reiner Witzel, einer der besten deutschen Saxofonisten und ebenfalls künstlerischer Beirat des Festivals: „Ich liebe die kleineren Bühnen. Wie im Palais Wittgenstein.“ Dort können die Besucher die Sängerin Kareyce Fotso aus Kamerun erleben, die traditionelle afrikanische Musik mit Blues und Jazz verbindet.

Ein musikalischer Höhepunkt fällt leider aus. Der polnische Weltklasse-Trompeter Tomasz Stanko ist erkrankt und kann nicht auftreten. Seine Band Kroke kommt aber ohne ihn nach Düsseldorf.