Kate Winslet und Idris Elba stürzen in den Bergen ab

Die Story mutet bekannt an: Zwei Freunde suchen nach einem Flugzeug-Crash Rettung. Die Stars sorgen aber dafür, dass „Zwischen zwei Leben“ kein Totalabsturz ist.

Foto: 20th Century Fox

Eigentlich hatte Kate Winslet einen Lauf: Mit „Titanic“ wurde sie vor 20 Jahren zum Weltstar, es folgten hoch gelobte und manchmal auch kommerziell erfolgreiche Rollen in Filmen wie „Iris“ und „Vergiss mein nicht“ und schließlich der Oscar für „Die Vorleserin“. Doch seit einiger Zeit hat sich das Blatt gewendet und Winslets Filme bekommen von Kritikern immer häufiger eher schlechte Noten.

Dann ist da noch die Karriere von Idris Elba: Bekannt und hochdekoriert für prägende Serienrollen in „The Wire“ und „Luther“, wartet der 45-Jährige noch auf den großen Film-Durchbruch, auch wenn seine Rolle als Kriegskommandant in „Beasts of No Nation“ schon für viele in die richtige Richtung ging und einige Experten in Hollywood fordern, dass er der nächste James Bond werden sollte. Nun sind beide Stars in „Zwischen zwei Leben“ auf der Leinwand zu sehen und, um es vorwegzunehmen, sie sind exzellent — aber passt auch beim Rest des Films alles so zusammen, dass den beiden ein gemeinsamer Hit gelingt?

Erzählt wird die Geschichte von Alex und Ben. Sie ist eine Fotojournalistin auf dem Weg zu ihrer Hochzeit, er ein Gehirnchirurg, der zur nächsten Operation fliegen muss. Beide treffen sich an einem Flughafen in Idaho, nachdem ein Schneesturm ihre Reisepläne durchkreuzt hat und ihre Flüge gestrichen wurden. Kurzerhand beschließen sie, ein Privatflugzeug zu chartern. Doch kaum in der Luft, bricht Pilot Walter zusammen und die kleine Maschine kracht gegen den Berg. Mit weit und breit nichts als Schnee und Geröll um sie herum müssen Alex und Ben um ihr Leben kämpfen.

Keine 15 Minuten dauert es, bis der Film an diese Stelle kommt, doch leider wird von da ab die stramme Geschwindigkeit nicht gehalten. Stattdessen zerfasert die Handlung, und Alex und Ben verlieren sich vereinzelt in quälend gestelzten Dialogen. Alex und Ben haben zudem einen unmotiviert ins Drehbuch geschriebenen Hund an ihrer Seite, der den Absturz ohne jede Schramme überlebt hat.

Dafür, dass die Zuschauer gute anderthalb Stunden Film nahezu vollständig mit den Hauptfiguren (plus Hund) verbringen, bleiben diese ziemlich flach. Wirkliches Interesse am „Kriegen sie sich oder kriegen sie sich nicht?“-Spiel baut sich so nur schwerlich auf - ein furchtbares Fernsehfilm-Ende tut sein Übriges, um den Gesamteindruck eines ansonsten an vielen Stellen soliden Streifens zu verschlechtern.

Die Schwäche der Gebirgsschnulze ist ihr unentschlossenes Drehbuch, basierend auf einem Roman von Charles Martin und mehrfach umgeschrieben. Doch auch die nun solide von Hany Abu-Assad verfilmte Skript-Version von Chris Weitz und J. Mills Goodloe hat weder bei ihren Actionelementen noch mit ihrer Romanze Neues zu erzählen. Wären da nicht die Superstars in beeindruckend analog gefilmter Szenerie, „Zwischen zwei Leben“ würde vollständig gegen den Berg rasen. Dieser Film wird den beiden keinen gemeinsamen Hit liefern.