Immendorffs „Affenskulptur“ verlässt Bremen
Bremen (dpa) - Wer in Bremen aus dem Zug steigt, kommt an Jörg Immendorff nicht vorbei: Seine „Affenskulptur“ auf dem Vorplatz heißt Reisende seit 2007 mit einem ironischen Gruß willkommen.
Doch die fünf Meter hohe Bronzeplastik soll jetzt nach Salzburg umziehen. Dort wird sie zunächst im Festspielbezirk aufgestellt, sagte die Sprecherin des Museums der Moderne in Salzburg, Christine Forstner.
Die fünf miteinander ringenden Affen kamen vor knapp fünf Jahren nach Bremen, um auf eine Sonderausstellung mit Werken des kurz zuvor gestorbenen Künstlers hinzuweisen. Auch das „Affentor“, eine Skulptur mit ähnlichem Motiv, steht seither in der Innenstadt. Die Gestalt des Affen taucht in Immendorffs Werken immer wieder auf, als Metapher für Selbstironie, Clownerie und die Rolle des Künstlers in der Gesellschaft. Oft stellte er sich selbst als einer da.
Die „Affenskulptur“ gehört zur anonymen Sammlung MAP, die das Salzburger Museum im Vorjahr erhielt - deswegen muss nun auch die Immendorff-Skulptur nach Österreich umziehen. Vergangene Woche habe der Kulturausschuss der Stadt Salzburg grünes Licht für den Umzug gegeben, sagte Forstner. Die Bremer Kulturbehörde wurde über die Pläne jedoch nicht informiert. Man werde nun den Eigentümer kontaktieren, sagte ein Sprecher.
Jörg Immendorff zählt zu den herausragenden zeitgenössischen deutschen Künstlern. Der in Bleckede an der Elbe geborene Maler, Grafiker und Bildhauer studierte bei Joseph Beuys an der Kunstakademie Düsseldorf. Mit Drogen- und Sexexzessen sorgte er immer wieder für Furore. Im Mai 2007 starb Immendorff an einer unheilbaren Nervenkrankheit.