67. Bregenzer Festspiele am Bodensee eröffnet
Wien/Bregenz (dpa) - Die 67. Bregenzer Festspiele am Bodensee sind am Mittwoch vom österreichischen Bundespräsidenten Heinz Fischer eröffnet worden. Unter dem Motto „Erinnerungen an die Zukunft“ stehen bis zum 18. August mehr als 80 Veranstaltungen auf dem Programm.
Knapp 166 000 Karten für das Kulturfest werden verkauft. Am Abend soll die Science-Fiction-Oper „Solaris“ des deutschen Komponisten Detlev Glanert uraufgeführt werden. Am Donnerstag geht es auf der Seebühne weiter mit der Wiederaufnahme von Umberto Giordanos spektakulärer Revolutionsoper „André Chénier“.
„Solaris“ basiert auf dem gleichnamigen Zukunftsroman des polnischen Autors Stanislaw Lem von 1961. Die Handlung dreht sich um das moralische Problem von Schuld und Erinnerung. Von Glanert wird auch die 2008 entstandene Kammeroper „Nijinskys Tagebuch“ erneut gespielt. Außerdem gibt es bei den Festspielen Konzerte der Wiener Symphoniker, Theateraufführungen, die Reihen „Kunst aus der Zeit“ und „Musik & Poesie“ sowie ein Kinder- und Jugendprogramm.
Bundespräsident Fischer sagte bei der Eröffnung, das Motto bedeute, dass „wir dem Zukünftigen mit dem Wissen und der Erfahrung der Vergangenheit und Gegenwart begegnen und begegnen müssen“. Er fügte hinzu: „An Mut für das Neue darf es gerade jetzt weder in der Politik noch in der Gesellschaft mangeln.“ Dabei könne Kunst ein Wegweiser sein.
Der neue Festspielpräsident Hans-Peter Metzler nannte als Ziel des Bodenseefestivals: „Der Kunst ermöglichen, ihren ureigenen Weg zu beschreiten, nämlich den vom Bekannten zum Unbekannten, zum So-noch-nicht-Gesehenen, zum So-noch-nicht-Gehörten - und, im glücklichsten Fall, zum So-noch-nie-Erlebten.“ Die Bregenzer Festspiele würden sich mit den besten Festivals der Welt messen. „Erstklassige Qualität muss ohne Wenn und Aber unser primäres Ziel bleiben.“
Als künftige Intendantin in Bregenz wurde bereits am Montag die derzeitige Grazer Opernintendantin Elisabeth Sobotka (46) vorgestellt. Sie ist die erste Frau auf dem Posten. Die frühere Operndirektorin der Berliner Staatsoper Unter den Linden folgt 2015 auf den Briten David Pountney, der den Festspielen seit 2004 vorsteht.