AC/DC-Schlagzeuger muss wegen Morddrohung vor Gericht
Wellington (dpa) - Wegen einer Morddrohung muss AC/DC-Schlagzeuger Phil Rudd (60) sich nächsten Dienstag in Neuseeland vor Gericht verantworten.
Der Prozess gegen den Drummer der legendären Hardrockband dauere voraussichtlich nur einen Tag, teilte sein Anwalt Craig Tuck am Freitag mit. Bei einer Verurteilung drohen dem 60-Jährigen sieben Jahre Haft. Der Musiker ist auch wegen Drogenbesitzes angeklagt.
Rudd hat alle Vorwürfe zurückgewiesen. „Ich will meinen Job und meinen Ruf zurück“, sagte er im Dezember in einem Interview des neuseeländischen Senders „One News“. AC/DC gingen unterdessen ohne Rudd auf Tournee. Am Schlagzeug sitzt Chris Slade. Am 8. Mai spielt die Band laut Tournee-Plan in Nürnberg und bis Juli in acht weiteren deutschen Städten.
Die Staatsanwaltschaft beschuldigte Rudd im November zunächst, er habe versucht, einen Auftragskiller anzuheuern. Diesen Vorwurf ließ sie aber mangels Beweisen schnell fallen. In seiner Klagebegründung schrieb das Gericht in Tauranga, dass Rudd im September einen Handwerker anrief, der für ihn gearbeitet hatte, und drohte, ihn und seine Tochter umzubringen. Diese Drohung habe Rudd in einem Telefonat mit einem anderen Gesprächspartner zuvor ebenfalls ausgestoßen. Außerdem seien in seinem Haus im November 0,71 Gramm synthetische Drogen und 130 Gramm Cannabis gefunden worden.
AC/DC gehören mit 200 Millionen verkauften Alben zu den erfolgreichsten Bands der Musikgeschichte. Sie wurde vor mehr als 40 Jahren in Australien von den Brüdern Malcolm und Angus Young gegründet. Malcolm (62) stieg im vergangenen Jahr aus. Er leide an Demenz und lebe in einem Heim, teilte die Band mit. Seinen Platz nahm für die laufende Tournee Neffe Steve Young ein.
Rudd, gebürtiger Australier, spielt seit Beginn mit Unterbrechungen für die Band. Er zog 1983 nach Neuseeland und eröffnete in Tauranga ein Restaurant.