Bayreuther Festspiele - „Parsifal“ kommt ins Kino

Bayreuth (dpa) - Wagner kommt ins Kino: Am 11. August wird die „Parsifal“-Inszenierung der Bayreuther Festspiele live in mehr als 100 Kinos in ganz Deutschland übertragen.

Das teilte der Ingolstädter Automobilkonzern Audi am Samstag mit, der Sponsor des Projekts ist. Festspiel-Chefin Katharina Wagner hatte die Kino-Übertragung als Ersatz für die Live-Übertragungen auf den Festplatz in Bayreuth bereits vor rund einer Woche in einem Interview angekündigt - aber keine Details genannt.

Flauschige Kinosessel statt spartanischer Sitze im Festspielhaus, Popcorn und Cola statt der berühmten Pausen-Bratwürste am Grünen Hügel - die Absicht der Festspielleitung ist klar: Wagner soll einem breiteren Publikum zugänglich gemacht werden. Mit der Ausstrahlung in die Kinos könne man mehr Menschen als zuvor ein „Bayreuth-Erlebnis“ ermöglichen, hatte Katharina Wagner erklärt. Auf Karten für die Oper im Kino dürfte man zudem nicht jahrelang warten müssen, wie sonst bei den Bayreuther Festspielen üblich. Das Bayreuther Kino Cineplex etwa bietet Tickets für 30 Euro an. In den Pausen soll ein von Katharina Wagner moderiertes Programm einen Blick hinter die Kulissen ermöglichen.

Mit der Live-Übertragung der „Parsifal“-Inszenierung von Stefan Herheim setzt die Festspielleitung auf Bewährtes: Die Aufführungen stießen bislang weitgehend auf Wohlwollen des Publikums. Im vergangenen Jahr bei der Wiederaufnahme der Inszenierung aus dem Jahr 2008 erntete - sonst durchaus ungewöhnlich für Bayreuth-Verhältnisse - der Regisseur keine Buhrufe, sondern Beifallsstürme.

„Parsifal“ ist die letzte Oper, die Richard Wagner komponierte. Er nannte das Werk selbst „Bühnenweihfestspiel“. Die Handlung kreist um das Motiv der Suche nach Erlösung und setzt stark auf religiöse Symbolik. „Parsifal“ wurde 1882 in Bayreuth uraufgeführt. Im Jahr darauf starb Wagner.