Bush stellen neues Album vor
Berlin (dpa) - Gavin Rossdale will es wieder wissen: Nach langer Pause hat er seine Band Bush reaktiviert und mit „The Sea Of Memories“ ein neues Album aufgenommen, das er jetzt auch live vorstellt.
Aus Mister Stefani ist wieder Mister Rossdale geworden: Lange Zeit war Gavin Rossdale „nur noch“ der Mann an der Seite der erfolgreichen Designerin und Musikerin Gwen Stefani (No Doubt). Seine Bühne war vornehmlich der Strand geworden, an dem er ausgelassenen in Badeshorts mit den beiden Kindern herumtollte. Jetzt aber wird es wieder ernst.
Pünktlich zu seinem 46. Geburtstag (30. Oktober) hat der britische Musiker mit seiner reaktivierten Band Bush das Album „The Sea Of Memories“ veröffentlicht. Die Zeit des Ruhestands und der intensiven Familienpflege scheint erst einmal vorbei zu sein.
Drei Jahre ist das letzte musikalische Lebenszeichen von Gavin Rossdale her, als er mit „Wanderlust“ sein erstes Soloalbum vorlegte, das aber nicht gerade mit Siebenmeilenstiefeln die Charts eroberte.
Das sah schon mal besser aus: 1992 wurde die Band Bush gegründet, die zwar aus dem Westen Londons stammte, aber immer schon sehr amerikanisch klang. Mit Britpop konnten Rossdale und Kumpane nicht viel anfangen, sie hatten sich einer härteren Gangart verschrieben: Grunge. Und in den USA gelang Bush auch der Durchbruch, während sie in ihrer Heimat anfänglich überhaupt keine Beachtung fanden. „Sixteen Stone“ ging in den USA 1994 durch die Decke, dem Jahr, in dem sich Kurt Cobain erschoss.
Von vermeintlichen Grunge-Epigonen entwickelten sich Bush immer mehr zu einer Alternative Rockband, als rund zehn Jahre nach dem ersten Erfolg das Ende von Bush kam. Gavin Rossdale machte derweil mit dem Bandprojekt Institute weiter. Alles längst Geschichte. Zehn Jahre nach dem gefloppten Album „Golden State“ (2001) sind Bush in halber Originalbesetzung mit „The Sea Of Memories“ wieder zurück.
Eine Rockband sind Bush immer noch, bei denen trotz aller Metamorphosen immer noch ein Hauch von Grunge mitweht - wenn auch ohne Teenage-Angst. Eine Sensation ist das Album „The Sea Of Memories“ zwar nicht geworden, aber dennoch befinden sich eine Menge schöner Rock-Songs mit noch schöneren Melodien darauf, die einiges Hit-Potenzial haben. Nicht zu wild, nicht zu zahm - genau in der Mitte. Und dazu die Stimme von Gavin Rossdale...
Live kann die Band auch gleich sehen: 05.11. Docks - Hamburg, 07. 11. Huxley's - Berlin, 08.11. Live Music Hall - Köln, 10.11. Backstage Werk - München