Django Django auf Tour
Hamburg (dpa) - Django Django überraschten und erfreuten mit ihrem Anfang 2012 selbstbetitelten Debüt-Album die Musikpresse. Jetzt tourt die schottische Band erstmals ausgiebiger durch Deutschland. Am Montag (19.
November) spielten sie vor einem begeisterten Publikum im Hamburger Knust.
Django Django wurde 2009 in Edinburgh von vier Kunststudenten gegründet. Ihr musikalischer Stil ist nur schwer zu greifen, da sich die Band auf dem Debüt-Album Stück für Stück recht naseweis durch die Musikgeschichte zitiert und dabei auch vor Krautrock, Surf-Pop, vor den Talking Heads und den Beach Boys nicht Halt macht. Bestimmendes Element: Der immer angenehme zweistimmige Gesang von Gitarrist Vincent Neff und Bassist Jimmy Dixon.
Um Punkt zehn betraten Django Django am Montagabend im mehr als gut gefüllten Knust die Bühne, während auf der Leinwand im Hintergrund Ausschnitte eines Schwarz-Weiß-Films mit Eddie Constantine zu sehen waren. Nach einem kurzen Intro begann die Band ihren Gig mit den Song „Hail Bop“. Dazu performten sie noch ein wenig hüftsteif, zeigten aber bereits den deutlichen Willen, an diesem Abend eine hervorragende Show abzuliefern.
Von Konzertbeginn an war der zweistimmigen Gesang von Vincent und Jimmy bemerkenswert, der auch live wirkungsvoll transportiert wurde. Die repetitive Struktur der Songs und der einzigartige Gesang sorgten dann in vielen Momenten des Konzerts auch für eine entrückte Stimmung im Publikum, die teilweise so gar nichts mehr mit typischen Rockkonzerten zu tun hatte.
Die teils etwas verkopft erscheinenden Tracks des Albums funktionierten an diesem Abend live sehr gut. Und die musikalische Bandbreite des Django Django Repertoires sorgte für ein extrem abwechslungsreiches Konzert, bei dem sich ausnahmslos alle Stücke als bühnentauglich erwiesen.
Nach 45 Minuten spielten Django Django schließlich ihre Single-Auskopplung „Default“, zu der das Publikum bis in die letzten Reihen tanzte. Nach genau einer Stunde endete das reguläre Konzert und die Band kam lediglich für eine kurze Zugabe auf die Bühne zurück. Bemerkenswert war, wie angenehm, freundlich, teilweise fast meditativ und dennoch tanzbar die Band live performte. Trotz der überwiegenden musikalischen Zitate auf ihrem Debüt-Album entstand dabei vom Sound und von der Wahrnehmung her etwas völlig Neues und Eigenständiges.
Konzerte: 23.11.2012 Berlin - Festsaal Kreuzberg, 25.11.2012 München - Atomic Café