„Eastblok Music“: Balkanbeats und Russendisko

Berlin (dpa) - Aus dem Osten kommt nicht nur das Licht, sondern auch extrem tanzbare Musik. Seit über zehn Jahren erobern die Rhythmen aus Ost- und Südosteuropa die Metropolen der Welt. „Eastblok“ wurde zu einem Synonym für diesen Sound und feiert nun sein Zehnjähriges mit einem Doppelalbum.

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Alexander Kasparov und Armin Siebert begannen mit verschiedenen Samplern und themenbezogenen Compilations die wachsende Fangemeinde der Ost-Exotik zu versorgen. „10 Years Eastblok Music“ bietet mit einer guten Auswahl verlässlich mitziehender Stücke einen Querschnitt aus den bisher 26 Veröffentlichungen dieser Zeit.

Das Spektrum der beiden CDs deckt fast ganz Ost- und Südosteuropa ab: Die Folkrocker „Haydamaky“ sind in der Ukraine sehr populär und „Vopli Vidopliassova“ genießen in dem Land Kultstatus, „Mahala Rai Banda“ ist eine Gypsy-Band aus Bukarest und auch „Shukar Collective“ mit ihrem Club-Sound kommen aus Rumänien. Folk-Roots aus Ungarn bieten „Little Cow“.

Die Polen „Psio Crew“, eine neunköpfige Góralengruppe, spielen Ragamuffin. „Shazalakazoo“ haben ihre Heimat in Serbien, „Lyapis Trubetskoy“ in Weißrussland. Die Surfband „Messer Chups“, „Leningrad“, „La Minor“ und „Markscheider Kunst“ sind russische Formationen.

Der besondere Sound der Leidenschaft und Lebensfreude wird aber auch weiter westlich gepflegt: „Slavic Soul Party!“ haben ihre Heimat in New York, „Watcha Clan“ sind aus Marseille und die deutsch-russische Kombo „Skazka Orchestra“ echt berlinerisch, während „Dunkelblut“ ein in Wien lebender Hamburger ist. Und auch die Italiener „Figli de madre Ignota“ haben Balkan im Blut.

Die erste CD versammelt das Best Of einer Dekade, auf der zweiten sind neue Tracks der Eastblok-Künstler, Nebenprojekte und Remixe zu finden. Eastblok selbst ist der Meinung, nur an der Oberfläche dieses Ost-Universums der Klänge gekratzt, aber dort Spuren hinterlassen zu haben.