Musikalische Interpretation EU-Austritt vertont: Brexit-Big-Band geht auf Tour
London (dpa) - Während sich die Politik darum streitet, wie der EU-Austritt Großbritanniens aussehen soll, hat ein Künstler den Brexit bereits musikalisch interpretiert. Mit seinem experimentellen Projekt „Matthew Herbert’s Brexit Big Band“ will Matthew Herbert auf Tour gehen
Der britische Musikproduzent will in dem Vereinigten Königreich und in Europa auftreten. Unterwegs will er lokale Musiker und Chöre einbinden. Die 16-köpfige Big Band und der rund 100 Mann starke Chor traten schon in London und bei einem Festival in Japan auf.
Treibende Motivation war für ihn Ärger. „Meine Wut über die Ungerechtigkeit des Ganzen zieht sich quer durch die ganze Angelegenheit“, sagte Herbert dem US-Magazin „Politico“. Ziel sei es, die künstlerische und musikalische Zusammenarbeit über nationale Grenzen hinaus zu feiern.
„Die Botschaft von Teilen der Brexit-Kampagne war, dass wir als Nation allein besser aufgestellt sind. Ich fechte diese Idee an“, sagte Herbert. Trotzdem legt er Wert darauf, dass er den EU-Austritt nicht abwenden will. „Das ist kein Anti-Brexit-Projekt“, schreibt er in einem Statement auf seiner Webseite.
Mit dem Startschuss des Musikprojekts rief Herbert auch zu einem „Brexit Sound Swap“ auf. Dabei kann jeder drei Sekunden Brexit-Geräusche auf eine öffentlich zugängliche Plattform hochladen und so zum Musikprojekt und der dahinterstehenden Idee beitragen.
Das Projekt soll so lang dauern wie die Brexit-Verhandlungen. Erst mit dem EU-Austritt Großbritanniens im März 2019 soll ein abschließendes mehrsprachiges Album veröffentlicht werden.