Italienisches Popduo „Felicità“: Al Bano und Romina Power starten Deutschlandtour

Text Leipzig (dpa) - „Felicità“, „Sempre Sempre“ und „Nostalgia Canaglia“: Es waren legendäre Hits, die das Publikum beim Auftakt der Deutschlandtournee des italienischen Popduos Al Bano (73) und Romina Power (65) in Leipzig zu hören bekam.

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Auch wenn die Songs bei den Fans gut ankamen: Ausverkauft war das Konzert nicht.

Mit rund 2000 Zuschauern und 45 Minuten Verspätung startete die Show am Freitagabend - in die Leipzig Arena passen rund 7000 Menschen. Tumulte gab es auch, weil der Veranstalter einige der teuren Tickets (ab 60 Euro) in den ersten Sitzreihen vor der Bühne doppelt verkauft hatte und die Gäste nicht wussten, wo sie nun sitzen sollten.

„Al Bano und Romina Power - das Comeback des Jahres 2017“ hieß ein Werbeslogan für das Konzert. Comeback ist vielleicht nicht mehr ganz das richtige Wort - schließlich tritt das Paar, das seine Karriere in den 1970er Jahren gestartet hatte, schon seit 2013 wieder gemeinsam auf.

Zuvor war es aber tatsächlich lange still geworden um die beiden: 1999 zerbrach die Ehe des vermeintlichen Traumpaars, nachdem 1994 ihre 23 Jahre alte Tochter Ylenia spurlos verschwunden war. Al Bano erklärte sie für tot, Romina Power dagegen glaubt, dass sie noch lebt. Trotz neuer Erkenntnisse zu Ylenias Verschwinden ist der Fall bis heute rätselhaft. Power will darüber nicht mehr sprechen.

Viel war darüber spekuliert worden, dass sich Power aus finanziellen Gründen wieder mit ihrem Ex-Mann zusammengetan habe - beide wiesen das zurück. Ein russischer Geschäftsmann habe sie 2013 gebeten, wieder zusammen aufzutreten, es folgten Auftritte in Verona und auf der Waldbühne in Berlin. „Wir haben wieder die alten Hits gesungen, ich dachte, das wird nur ganz klein. Aber dann haben wir Anfragen aus aller Welt bekommen. Es war verrückt“, sagte Power, die im Herbst 65 wurde, der Deutschen Presse-Agentur.

Neben den bekannten Ohrwürmern spielten die beiden auch neue Lieder und Interpretationen. Auch ein selbst geschriebenes Gedicht der gebürtigen Amerikanerin, die unter anderem in einer grellen pinken Robe auftrat, kam gut an. Zuletzt waren die beiden 1996 in Leipzig. „Ich hoffe, es dauert nicht noch einmal 20 Jahre bis wir wiederkommen“, rief Power den Fans zu.

Beide sprachen viel zwischen den Songs - er oft Italienisch, sie meist Englisch. Seine Herzoperation im vergangenen Jahr war dem Sänger nicht anzumerken. Er präsentierte sich stimmgewaltig wie eh und je, gab gar Opernarien zum Besten - und natürlich seinen nicht mehr ganz frischen Lieblingssatz: „Eine Mann ohne Liebe und auch eine Frau ohne Liebe: Maschin' kaputt.“

Das Popduo tritt noch in Hamburg (7. Januar), Hannover (9. Januar), Nürnberg (10. Januar) und Oberhausen (12. Januar) auf.