Festival Lollapalooza kommt nach Berlin
Berlin (dpa) - Zum Abschluss der Saison gibt es eine besondere Premiere: Das US-Festival Lollapalooza kommt erstmals nach Europa. Am Samstag und Sonntag (12. und 13. 9.) treten in Berlin zahlreiche nationale und internationale Bands auf.
Das Spektakel auf dem stillgelegten Tempelhofer Flughafen ist ausverkauft, täglich werden 45 000 Zuschauer erwartet.
Die britische Rockband Muse, das US-Duo Macklemore & Ryan Lewis sowie Grammy-Abräumer Sam Smith sind ebenso dabei wie das Hamburger Partykollektiv Deichkind. Ein Heimspiel wird der Auftritt für die Berliner Beatsteaks und für Peter Fox' Band Seeed. Die wieder vereinten Libertines um Skandal-Rocker Pete Doherty präsentieren auf einer der vier Bühnen ihr neues Album. Des weiteren haben sich Felix Jaehn, Robin Schulz, Chvrches, Fatboy Slim und Franz Ferdinand & Sparks angekündigt.
Doch die Veranstalter wollen mehr bieten als nur Musik. So soll es Straßentheater, Artistik und Modeschauen geben. Zeitgenössische lokale und internationale Künstler präsentieren ihre Werke in einer begehbaren Open-Air-Galerie. „Ich möchte viel Kunst vor Ort, denn Berlin ist vor allem für seine Künstler bekannt“, erklärt Lollapolooza-Gründer Perry Farrell auf der Festival-Homepage. „Die Einzigartigkeit Berlins sollte sich in der Kunst wiederfinden.“
Für die kleinen Besucher gibt es das „Kidzapalooza“ mit Spielstationen und Spatzenkino. Die Aktionsfläche „Grüner Kiez“ soll das Bewusstsein für Nachhaltigkeit schärfen und „einen Raum für eine grüne und soziale Gesellschaft schaffen“.
In den USA zählt das 1991 ins Leben gerufene Lollapalooza zu den populärsten und erfolgreichsten Festivals. Die Kult-Serie Simpsons widmete dem Spektakel einst sogar die Folge „Homerpalooza“. Ableger gibt es inzwischen in Chile, Argentinien und Brasilien.
Jane's Addiction-Sänger Farrell hatte das Lollapalooza vor 24 Jahren eigentlich als Abschiedstour für seine Band auf die Beine gestellt. Mit dabei waren damals ganz unterschiedliche Musiker und Bands wie Ice-T, Nine Inch Nails oder Violent Femmes. Die „New York Times“ schrieb damals vom „Woodstock für die verlorene Generation“.
Später fand das Festival seinen festen Platz in Chicago, wo es - nach einem zwischenzeitlichen Aus - jährlich vor rund 160 000 Zuschauern über die Bühne geht.