„Fettes Brot“ begeistern in Hamburg 12 000 Fans
Hamburg (dpa) - Das „Erdbeben“ kommt gleich zu Beginn: Minutenlang dröhnt der Bass durch die Hamburger O2-World, selbst auf den Oberrängen hält es niemanden mehr auf den Sitzplätzen. „Hallo Wohnzimmer“, begrüßen die Hip Hopper von „Fettes Brot“ ihre 12 000 Fans.
„Andere hören so auf, wir fangen so an“, verkünden sie. Was folgt, ist eine dreistündige Party der besonderen Art - geniale Wortspiele, fette Beats und Erinnerungen an alte Zeiten inbegriffen.
Nicht nur bei Björn Beton, König Boris und Dokter Renz hat sich während der knapp dreijährigen „Trennung auf Probe“ Vorfreude angestaut. Auch die Fans sehnten sich nach einem Wiedersehen. Binnen weniger Stunden waren im Juni die Stehplatzkarten für das Konzert in Hamburg ausverkauft, wenig später gab es überhaupt keine Tickets mehr.
An diesem vorletzten Abend des Jahres wird klar, warum: Auch nach 21 Jahren Bandgeschichte sind Hamburgs selbsternannte „Hip Hop Dinosaurier“ nicht müde. Im Gegenteil. „3 is ne Party“ ist nicht nur der Titel der neuen Platte und Tour, der Name ist auch Programm. „Fettes Brot“ servieren ihren Fans eine Mischung aus Freestyle- und Beatbox-Einlagen und ihren größten Hits.
Da dürfen Klassiker der Neunziger wie „Jein“ oder die Hymne „Nordish by Nature“ sowie die Anfang 2000 veröffentlichten Singles „Da Draussen“, „The Grosser“ und „Schwule Mädchen“ nicht fehlen. Selbst bei „Kannste Kommen“, dem poppigen „Echo“ oder „Wackelige Angelegenheit“ - allesamt Lieder des erst Anfang November veröffentlichten Albums - beweisen die meisten der 12 000 Fans Textsicherheit. „Manchmal liebe ich meinen Job“, kommentiert König Boris.
Dazwischen gibt es immer wieder Breakdance, Bier, eine „Welle der Liebe“ von den Oberrängen und Liebesbekundungen an die Fans und den FC St. Pauli. Mit einem Rap-Medley schicken „Fettes Brot“ einen musikalischen Gruß an die Kollegen von den „Beginnern“, „Deichkind“, „Samy Deluxe“ oder „Das Bo“.
Als das Wohnzimmerkonzert vorbei ist, geht die Hausparty erst richtig los. Björn Beton, König Boris und Dokter Renz öffnen die Minibar, kicken überdimensionale Luftballons in den Hallenhimmel und überlassen einem DJ die musikalische Untermalung. Es gibt Abende, die sollten nicht enden.