Francis Poulenc: Zwischen Klamauk und Kirchenmusik

Düsseldorf. Charakterlich lag der französische Komponist Francis Poulenc (1899-1963) zwischen Spaßvogel und Melancholiker. Der Pariser verliebte sich oft unglücklich, mehr in Männer als in Frauen.

Hinter der manchmal albernen Heiterkeit seiner frühen Werke verbarg sich tiefe Ernsthaftigkeit, die sich später verfestigte. Nach dem Unfalltod seines Freundes, des Komponisten und Musikkritikers Pierre Octave Ferroud (1900-1936), komponierte Poulenc fast nur noch religiöse Kompositionen wie die grausig endende Oper „Die Gespräche der Karmeliterinnen“, die die Kraft des Wahrhaftigen ausstrahlen.

Anlässlich des 50. Todestags Poulencs ist eine CD-Box mit seinem Gesamtwerk erschienen. Man erlebt den glänzenden Pianisten Poulenc noch selbst am Klavier. Legendär ist die Opern-Einspielung der „Karmeliterinnen“ unter Pierre Dervaux. Die 20 Alben umfassende Box im unteren Preissegment bietet dem Hörer eine Entdeckungsreise ins musikalische Paris des frühen 20. Jahrhunderts. Francis Poulenc: Oeuvres complètes, EMI Classics, 20 CDs, um 1300 min.