Indiepop mit Gotye: Konzert wie aus dem Baukasten
Düsseldorf. Alles Gute und Schlechte am Künstler Gotye lässt sich daran festmachen, dass er als Musiker ein Kind geblieben ist. Gut, weil kurios, ist an seinem Auftritt im Düsseldorfer Stahlwerk das Konzert an sich: Gotye und Band lassen es klimpern und fiepen, pluckern und rumpeln.
Zu seltsamen Tönen aus einem Elektro-Xylophon, an dem jedes Kind in der musikalischen Früherziehung seine helle Freude haben würde, hetzt der belgisch-australische Künstler über die Bühne, um am liebsten fünf Instrumente gleichzeitig zu spielen.
Gotye experimentiert mit Indiepop wie mit dem Bauklötzchenkasten: Alles lässt sich mit allem kombinieren — toll! Doch einige im Publikum reagieren, wie manch einer eben auf spielwütige Kinder reagiert: „Die sind ja nett, aber nervig.“ Sie beginnen, sich störend laut zu unterhalten.
Erst als der Über-Hit „Somebody That I Used To Know“ erklingt, sind Musiker und Publikum erstmals eine Einheit. Sobald er vorbei ist, gehen die ersten der nur 1100 Zuschauer. frw