Frankreich trauert Jazz-Geiger Didier Lockwood ist tot

Paris (dpa) — Über 4000 Konzerte, mehr als 30 Alben und einige der prestigereichsten Auszeichnungen: Mit Didier Lockwood hat Frankreich einen der bedeutendsten Jazz-Geiger verloren.

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Als einen Freund und Partner der Größten ehrte ihn Frankreichs Staatschef Emmanuel Macron. Sein musikalisches Talent werde Frankreich fehlen, verkündete der Staatschef auf seinem Twitter-Account. Lockwood war am Sonntag im Alter von 62 Jahren an einem Herzinfarkt gestorben.

Die französische Kulturministerin Françoise Nyssen bezeichnete ihn als einen „gewaltigen französischen Jazz-Geiger, der ohne Unterlass neue musikalische Horizonte erforschte“.

Noch am Samstagabend war Lockwood in Paris bei einem Konzert aufgetreten. Didier, das sei Monsieur 100 000 Volt gewesen, man habe noch so viele Projekte gehabt, sagte der Agent des Musikers Christophe Deghelt. Der Nachwelt hinterlässt der Musiker und Komponist Alben wie „New-York Rendez-vous“ und „Tribute to Stéphane Grappelli“.

Lockwood wurde mit Musik groß. Als Sohn eines Violinisten trat er schon als Sechsjähriger in das Konservatorium im nordfranzösischen Calais ein. Mit 16 Jahren erhielt er den ersten renommierten Preis, ein Jahr später stieß er zu der legendäre französischen Rockband Magma. Mit 21 Jahren wurde er von dem berühmten Jazz-Geiger Grappelli entdeckt - eine Begegnung, die ihn zunehmend zum Jazz hin orientieren ließ.

Den internationalen Durchbruch schaffte der am 11. Februar 1956 in Calais geborene Musiker Ende der 70er Jahre. Mitte der 80er Jahre ging er für einige Jahre nach New York, wo er Jazz-Stars wie Billy Cobham, Herbie Hancock und Miles Davis begegnete.