Kanye West bricht Tournee ab - 21 Auftritte gestrichen

Rapper leidet an Erschöpfung.

US-Rapper Kayne West bei den MTV Video Music Awards 2016. West hat seine Nordamerika-Tournee abgebrochen.

Foto: Jason Szenes

Los Angeles (AFP) - Der US-Rapper Kanye West hat seine laufende Nordamerika-Tournee abgebrochen. Alle verbleibenden 21 Auftritte der "Saint Pablo Tour", die bis zum 31. Dezember geplant waren, seien abgesagt, sagte eine Sprecherin des Konzertveranstalters Live Nation am Montag der Nachrichtenagentur AFP. Die Ticketinhaber seien wegen der Rückerstattung der Kosten kontaktiert worden. West selbst äußerte sich zunächst nicht zu der plötzlichen Absage, und seine Sprecher reagierten nicht auf Anfragen.

Die Promi-Website "TMZ" berichtete, der Ehemann von TV-Starlet Kim Kardashian leide wegen zu viel Arbeit unter Erschöpfung und habe deshalb seine Tournee abgebrochen. "Er hat rund um die Uhr am Modedesign gearbeitet, sowohl an seiner eigenen Kollektion als auch an der Adidas-Kollektion", sagte demnach eine nicht namentlich genannte Quelle.

Am Samstag war West mit einer Stunde Verspätung bei seiner Show in Sacramento in Kalifornien erschienen. Er sang nur drei Lieder, dann beschimpfte er andere Künstler sowie die unterlegene Präsidentschaftskandidatin Hillary Clinton. An die Popsängerin Beyoncé gerichtet sagte er, er sei "verletzt", weil diese gesagt haben soll, sie wolle "bei einer bestimmten Show" nicht auftreten, wenn sie nicht an seiner Stelle den Preis für das beste Video bekomme. Mit der Show waren vermutlich die Grammys gemeint.

Über Beyoncés Ehemann, den Rapper Jay-Z, sagte West, dieser habe ihn immer noch nicht angerufen. "Jay-Z, ich weiß, Du verfügst über Mörder, bitte setze sie nicht auf meinen Kopf an. Ruf mich an. Sprich mit mir wie ein Mann."

Am Sonntag sagte West dann ein Konzert in Inglewood bei Los Angeles nur wenige Stunden vor Beginn ab - dabei sollte damit das Konzert nachgeholt werden, das der Rapper am 3. November mit Verweis auf Stimmprobleme frühzeitig abgebrochen hatte.

West fällt immer wieder mit langen Reden auf, in denen er sich auch politisch äußert. Am Donnerstag hatte er bei einem Auftritt gesagt, er selbst habe nicht an der Präsidentschaftswahl teilgenommen. Hätte er abgestimmt, hätte er jedoch Donald Trump gewählt. Dieser könne zu einem Wandel beitragen, in dem er den Rassismus offen lege, argumentierte der Rapper, der vor einiger Zeit über Pläne gesprochen hatte, selbst bei der Präsidentschaftswahl 2020 zu kandidieren.