Düsseldorf Approximation Festival: Außergewöhnliche Experimente am Klavier

Beim Approximation Festival werden Genre-Grenzen gesprengt. Auch in diesem Jahr verspricht das Line-Up ungewöhnliche Hörerlebnisse.

Hauschka (Bild 2) gehört zu den Initiatoren des Festivals. Zu Gast sind diesmal u.a. die Pianistin Marina Baranova (Bild 1.) und der Pianist Cory Smythe (Bild 3).

Foto: Mareike Forcking/ Dylan Chandler/ Felix Broede

Düsseldorf. Musiker und Komponisten in einem Projekt zu vereinen, das Grenzgänge auf dem Klavier wagt — so lautete die Grundintention des Approximation Festivals, das vor elf Jahren von Volker Bertelmann (Hauschka) und Aron Mehzion erstmals initiiert wurde. Lag der Schwerpunkt damals noch auf der Schnittstelle von Klavier und elektronischer Musik, stehen heute auch Verbindungen zu anderen Formen der experimentellen und Neuen Musik im Vordergrund.

Hauschka (Bild 2) gehört zu den Initiatoren des Festivals. Zu Gast sind diesmal u.a. die Pianistin Marina Baranova (Bild 1.) und der Pianist Cory Smythe (Bild 3).

Foto: Mareike Forcking/ Dylan Chandler/ Felix Broede

Das Festival versteht sich als experimentelle Plattform, auf der Musiker aus verschiedenen Generationen, Nationen und Szenen zueinander finden. Wir stellen einige Highlights des diesjährigen Festival-Programms vor.

Hauschka (Bild 2) gehört zu den Initiatoren des Festivals. Zu Gast sind diesmal u.a. die Pianistin Marina Baranova (Bild 1.) und der Pianist Cory Smythe (Bild 3).

Foto: Mareike Forcking/ Dylan Chandler/ Felix Broede

Den Auftakt macht am Dienstag, 22. November, 19 Uhr, der britische Pianist Ohn Tilbury mit Werken von Samuel Beckett und Morton Feldman in der Filmwerkstatt. Tilbury, der in diesem Jahr seinen 80. Geburtstag feiert, steht für das Spontane und Ungewohnte und experimentiert mit neuen Klangquellen. Zudem zeichnen sich seine Aufführungen durch einen konzentrierten Blick nach innen und die tiefe Verbindung zur Musik aus.

Ab 21 Uhr feiert an gleicher Stelle der Film „Sarajevo songs of woe“ des deutsch-ungarischen Regisseurs Fred Kelemen Premiere. Der Film schildert in langen Einstellungen das Miteinander im in sich richtungslos driftenden Sarajevo, die Suche nach einem würdevollen Leben und die Kälte unserer zivilisatorischen Wirklichkeit.

Im Salon des Amateurs findet am Mittwoch, 23. November, 21 Uhr, ein spannendes Duo zusammen. Die Israelin Tamar Halperin gilt als eine der besten Barock-Cembalistinnen unserer Zeit und experimentiert zugleich mit Klängen analoger oder digitaler Elektronik. Auch der Luxemburger Pianist Francesco Tristano zelebriert gerne elektronische Musik und behauptet: „Die klassische Musik ist tot“. Mit diesen markigen Worten kritisiert er die ewig gleichen Wiederholungen derselben Repertoires.

International geht es am Donnerstag, 24. November, weiter. Im Salon des Amateurs spielen die deutsch-ukrainische Pianistin Marina Baranova und der in Paris geborene Komponist und Wahl-Amerikaner Daniel Wohl. Unter dem Titel „Hypersuites“ stellt Maria Baranova ihre Variationen barocker Kompositionen vor, darunter Bachs „Prelude in B Minor“. Daniel Wohl wird vom Asasello Quartett begleitet, das für seine Schönberg Interpretationen bekannt ist.

Das Duo „Colorist“ gilt als einer der mutigsten und ungewöhnlichsten Acts elektronischer Musik. Am Freitag, 25. November, sind sie ab 20.30 Uhr im Salon des Amateurs zu hören. Außerdem dabei: Der Brite Matthew Bourne, dessen aktuelles Album „Memorymmog“ auf den rauschenden Strömen des titelgebenden Synthesizers aus den frühen 80ern basiert, sowie Super Flu. Das Elektro-Duo wird von der Pianistin Rahel Hutter begleitet, die das Klavierspiel an der Hochschule für Musik Franz Liszt in Weimar studierte. Der amerikanische Sänger und Performance-Künstler Dorian Wood und das britische Duo „Patten“ beschließen das Festival am Samstag, 26. November, 21 Uhr, im Salon des Amateurs.

Dorian Wood hat 2011 für sein Stück „An Artist’s Life Manifesto“ mit Marina Abramovic zusammengearbeitet, das Duo „Patten“ steht für sehr experimentelle, elektronische Musik. Auf ihrem aktuellen Album „? (Psi)“ erkunden sie verschlungene Pfade abstrakter und dekonstruierter Clubmusik.