Knabenstimmen mit Kraft und Dramatik

Der 700 Jahre alte Dresdner Kreuzchor gastierte mit Haydn und Schubert in der Tonhalle. Polyphone Höhepunkte wie die Fuge "cum Sancto Spiritu" am Gloria-Schluss beeindrucken durch große Plastizität und Transparenz.

<strong>Düsseldorf. Nur die musikalisch-sten Knaben schaffen es in den mehr als 700 Jahre alten Dresdner Kreuzchor, der einst als Lateinschule an der "capella sanctae crucis" im Mittelalter gegründet wurde. Und wer dort Mitglied ist, probt täglich mehrere Stunden - ganz wie die erwachsenen Profis. Die Schularbeiten müssen unterdessen auch erledigt werden, da existiert für die Kreuzknaben keine Ausnahmeregelung. Nach den Tourneen sammelt sich regelmäßig eine Menge nachzuholender Unterrichtsstoff an.

Nun machten der Dresdner Kreuzchor und die mit 135 Jahren weitaus jüngere Philharmonie Station in Düsseldorf und führten unter der Leitung von Roderich Kreile die Nelson-Messe Joseph Haydns sowie Franz Schuberts später As-Dur-Messe auf - mit fulminantem Erfolg.

Der optische Eindruck verstärkt das Image von Tradition: Die Jüngsten tragen dunkle Jacken mit weißem Matrosenkragen, die Älteren Anzug, Hemd und Krawatte. Das strahlt Zeitlosigkeit aus, und man bekommt das Gefühl, in der Dresdner Kreuzkirche liefen die Uhren langsamer.

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