Festival-Jubiläum Kölner „c/o pop“ feiert ihre 15. Ausgabe
Köln (dpa) - Wenn am Mittwoch (29. August) die 15. Ausgabe der Kölner „c/o pop“ mit einem Konzert der Hip-Hop-Band Beginner startet, werden bei Fans und Veranstaltern Erinnerungen an die Anfänge des Musikfestivals wach.
Denn 2004 spielte dort die Hamburger Gruppe um Sänger Jan Delay.
„Es war wie ein kleines Geschenk für mich, dass die Beginner nun zu unserer Jubiläumsausgabe wieder am Start sind“, sagt Nobert Oberhaus, seit 2004 Geschäftsführer des Festivals.
Die „c/o pop“, damals eher als eine Art Ersatzveranstaltung für die nach Berlin abgewanderte Popkomm gegründet, hat sich inzwischen selbst zu einem etablierten Treffpunkt der deutschen Popmusik-Szene entwickelt. „Wir hätten selbst damals nie damit gerechnet, dass wir einmal eines der wichtigsten urbanen Festivals in Deutschland werden“, sagt Oberhaus. „Es gab nicht mal einen Businessplan, wir waren schlicht ein paar Musikverrückte, die keinen Bock hatten, nun auch noch nach Berlin zu gehen.“
Das Festival hat sich über die Jahre insbesondere einen Namen als Entdeckerfestival für junge Talente gemacht. „So hatten in den letzten Jahren Bands wie AnnenMayKantereit, Wanda oder Faber bei uns Auftritte, bevor sie auf den großen Bühnen des Pop standen“, sagt Oberhaus. Zu den besonders vielversprechenden Musikern zählen in diesem Jahr unter anderem der Popsänger Drangsal sowie die Hamburger Rapperin Haiyti. Bei den über die Stadt verteilten Konzerten sind bis Sonntag etwa 180 Künstler zu entdecken. Die Veranstalter rechnen mit ungefähr 30.000 Besuchern.
Höhepunkte des Festivals sind insbesondere die Auftritte des US-amerikanischen Sängers William Fitzsimmons und der deutschen Independent-Band The Notwist in der Kölner Philharmonie. The Notwist haben für ihr Konzert ein spezielles Set zusammengestellt, das neben ihren Songs auch Instrumentalmusik für Film- und Hörspiel-Soundtracks umfasst. „Dass solche Konzerte in Hochkultur-Tempeln heute wie selbstverständlich stattfinden, kann ein Stück weit als unser Verdienst gesehen werden“, sagt Oberhaus. „Anfangs war es schwer, mit den großen Institutionen ins Gespräch zu kommen, junge Popmusik galt als dreckig und laut.“
Zur „Nummer 15“ gibt es zudem ein umfangreiches Sonderprogramm, in dem unter anderem an die in Köln geborene Sängerin Nico erinnert wird. Anlass ist der 30. Todestag sowie zugleich der 80. Geburtstag der Pop-Ikone, die unter anderem durch ein gemeinsam mit der New Yorker Kultband The Velvet Underground produziertes Album berühmt wurde. „Wir werden hierfür den Innenhof des Museums für angewandte Kunst während der „c/o pop“ zum inoffiziellen Nico-Platz erheben“, sagt Oberhaus.
Zudem kommen bei der „c/o pop Convention“ am 30. und 31. August auch wieder Branchenkenner und Musiker zusammen. Neben Netzwerk-Veranstaltungen bildet in diesem Jahr ein „New Talent Day“ mit Weiterbildungsangeboten für junge Musiker einen Schwerpunkt. Zudem wird mit der Veranstaltung „Rendez-Vous!“ erstmals ein Forum geschaffen, bei dem sich Musiker und Filmschaffende zur Entwicklung von Soundtracks begegnen können.