Lambert und Swift gewinnen Countrypreise
Las Vegas (dpa) - Die großen Gewinnerinnen des Countrypreises in Las Vegas sind zwei Frauen: Miranda Lambert und Taylor Swift. Abgeräumt hat vor allem Lambert, gleich vier Preise bekam die Sängerin bei der jährlichen Gala der Academy of Country Music am Sonntagabend.
Den Hauptpreis als „Künstler des Jahres“ erhielt Taylor Swift. Ihr Album „Speak Now“ verkauft sich in den USA noch immer bestens. Swift war viermal nominiert und bekam, wenn auch nur einen, aber den wichtigsten Preis. Die Gruppe Lady Antebellum erhielt zwei Preise. Die Band aus Nashville hatte bereits bei den Grammys vor sieben Wochen für Furore gesorgt.
Der Abend zeigte: Erfolgreich ist vor allem Countrymusik, die dem Pop ziemlich nahe kommt. Lady Antebellum konnte die Trophäen als beste Musikgruppe und mit „Need You Now“ auch für das beste Album nach Hause tragen. Der Titelsong musste sich allerdings Lamberts „The House That Built Me“ geschlagen geben. Das Lied siegte auch gleich noch in der Kategorie als bestes Video und als beste Single und Lambert wurde konsequenterweise auch „Beste Sängerin“. Bei den Männern nahm Brad Paisley den Preis entgegen, bei den Duos Sugarland. The Band Perry wurden als beste Nachwuchskünstler ausgezeichnet.
„Ich liebe Countrymusik“, bekannte selbst Celine Dion, sonst eher für Balladen bekannt, vor den Tausenden. „Ich liebe sie, weil sie immer aus dem Herzen kommt.“ Mit dabei war auch Nicole Kidman, deren Augen ganz feucht wirkten, als ihr Mann, der in Neuseeland geborene Countrysänger Keith Urban, eine Ballade sang. Der Abend ließ auch Raum für zwei ungewöhnliche Duette: Aerosmith-Leadsänger Steven Tyler trat mit Countrysängerin Carrie Underwood auf und ihre Kollegin Jennifer Nettles von Sugarland mit Rihanna, die eigentlich im Rhythm and Blues zu Hause ist.
Auch wenn Countrymusik in Europa nur ein Schattendasein fristet, in den USA ist es ein Milliardenmarkt mit eigenen Regeln und eigener Kultur. Die Hauptmoderatorin Reba McEntire ist in Deutschland kaum bekannt. In den USA ist die Tochter eines Rodeoreiters ein Star, den jedes Kind kennt. Das gilt besonders für die Südstaaten der USA, wo Country zum allgemeinen Kulturgut und allgemeinen Selbstverständnis gehört. Entsprechend waren am Sonntag auch der breite Südstaatenakzent zu hören und die Flaggen des Südens zu sehen.