Motörhead-Sänger Lemmy Kilmister gestorben
London (dpa) - Rocklegende Lemmy Kilmister, Gründer und Frontmann der Band Motörhead, ist tot. Kilmister starb mit 70 Jahren kurz nach einer Krebsdiagnose, wie die Band in der Nacht zum Dienstag auf ihrer Facebook-Seite mitteilte.
Es sei ein „kurzer Kampf mit einem äußerst aggressiven Krebs“ gewesen.
Der Musiker erfuhr demnach erst am 26. Dezember von der Erkrankung - zwei Tage nach seinem 70. Geburtstag. Die Musikwelt reagierte mit Trauer und Bestürzung. „Er war ein Krieger und eine Legende“, schrieb der britische Rockmusiker Ozzy Osbourne (Black Sabbath). „Ich werde dich auf der anderen Seite sehen.“
Der Sänger und Bassist, der mit richtigem Namen Ian Fraser Kilmister hieß, galt im Rock'n'Roll-Zirkus als Legende. Er war unter anderem für seinen exzessiven Alkoholkonsum bekannt. Wegen gesundheitlicher Probleme Kilmisters hatte die Band in den vergangenen Jahren wiederholt Auftritte absagen müssen, er litt unter anderem an Diabetes.
„Wir können nicht beginnen, unseren Schock und unsere Traurigkeit auszudrücken, es gibt keine Worte“, schrieb die Band auf Facebook. Sie kündigte an, sich in den kommenden Tagen ausführlicher äußern zu wollen. „Aber für den Moment: Spielt Motörhead laut, spielt Hawkwind laut, spielt Lemmys Musik laut. Nehmt einen Drink oder mehrere.“
Kilmister wurde 24. Dezember 1945 im englischen Stoke-on-Trent geboren. 1975 gründete er die Band Motörhead, mit der er in diesem Jahr 40-jähriges Jubiläum und mehr als 20 erschienene Platten feierte. Zu den bekanntesten Alben zählen „Ace of Spades“ (1980) und „No Sleep 'til Hammersmith“ (1981). In diesem Jahr erschien das Album „Bad Magic“ und schaffte es auf Platz eins der deutschen Albumcharts. Vor Motörhead war Kilmister Teil der Band Hawkwind. Die BBC berichtete, er habe in Los Angeles gelebt.
Der Mitbegründer der Rockband Kiss, Gene Simmons, schrieb beim Kurznachrichtendienst Twitter: „Lemmy: Ruhe in Frieden, mein Freund.“ Die US-Metal-Band Metallica schrieb: „Lemmy, du bist einer der Hauptgründe, warum diese Band existiert. Wir sind dir für immer dankbar für all deine Inspiration.“ Die US-Rockband Foo Fighters trauerte mit den Worten: „Wir haben einen Freund und eine Legende verloren. “
Auf der Homepage der Band waren am Dienstag zunächst noch zahlreiche Auftritte angekündigt. Am 23. Januar 2016 sollten Motörhead im englischen Newcastle spielen, Ende Februar in Chemnitz und Offenbach.