Musikwelt trauert um Donna Summer
New York (dpa) - Sie war die große Bahnbrecherin der Popmusik: Musiker aus aller Welt trauern nach dem Tod von Donna Summer um die „Königin der Discomusik“. Stars von Elton John über Rihanna bis zu Dolly Parton zollten Summer Respekt und bekannten, von ihr stark beeinflusst worden zu sein.
Summer war am Donnerstag im Kreise ihrer Familie in ihrem Wohnort Naples in Florida gestorben. Sie wurde 63 Jahre alt. Die Krebserkrankung, an der sie nun starb, hatte sie geheim gehalten. Die Nachricht von ihrem Tod traf selbst viele Szenekenner und Kollegen völlig überraschend. Summer hatte bis zuletzt an einem neuen Album gearbeitet. Ihr letztes, „Crayons“, war vor vier Jahren erschienen und hatte großes Lob gefunden. Bei den Verkäufen war es erfolgreich, wenn es auch kein Kassenschlager wurde.
„Ich bin so traurig. Sie war die Königin der Disco und noch so viel mehr“, sagte Elton John dem Internetdienst „E-Online“. „Ihre Platten klingen heute noch so gut wie eh und je.“ Sie sei eine gute Freundin gewesen: „Ich werde sie sehr vermissen.“ Kritik hatte er an der Rock and Roll Hall of Fame in Cleveland in Ohio: „Dass sie niemals in die Hall of Fame aufgenommen wurde, ist eine totale Peinlichkeit. Erst recht bei den zweitklassigen Typen, die schon aufgenommen wurden.“
Barbra Streisand, die mit Summer 1979 den Nummer-Eins-Hit „No More Tears“ gesungen hatte, sagte, dass sie die Todesnachricht schockiert habe: „Sie war so lebhaft, als ich sie vor ein paar Monaten das letzte Mal sah. Ich fand es toll, im Duett mit ihr zu singen. Sie hatte eine unglaubliche Stimme und war so talentiert.“ Sie sei sehr traurig.
Dolly Parton ist eigentlich in der Country-Musik zu Hause, sie zeigte sich aber vom Tod ihrer Kollegin Summer tief betroffen: „Ich kann nicht glauben, dass wir eine andere so wunderbare Sängerin verloren haben. Donna hatte wie Whitney eine der größten Stimmen aller Zeiten.“ Anfang Februar war Whitney Houston gestorben, die viele als „Königin der Popmusik“ bezeichneten.
Kylie Minogue twitterte: „Eine meiner frühesten musikalischen Inspirationen: Ruhe in Frieden, Donna Summer.“ Von Rihanna kam ein kurzes „Ruhe in Frieden, Donna Summer, Königin der Disco“. Und Fergie von den The Black Eyed Peas, twitterte: „Ein weiteres meiner Sangesidole ist gegangen.“
Die Familie hatte den Tod der Sängerin am Donnerstag in Florida mitgeteilt. „Heute Morgen haben wir Donna Summer Sudano verloren, eine Frau mit vielen Talenten. Ihr Größtes war ihr Glaube“, hieß es in einer Erklärung. „Während wir ihren Tod betrauern, sind wir von Frieden erfüllt, weil wir an ihr außergewöhnliches Leben und ihr Vermächtnis denken. Worte können nicht ausdrücken, wie glücklich wir über Eure Gebete und Eure Liebe für unsere Familie in dieser besonderen Zeit sind.“
Summer beherrschte jahrelang die Discocharts. Fünfmal gewann sie einen Grammy, elf ihrer Alben wurden mit Gold ausgezeichnet. Und mit „She Works Hard for the Money“ sang sie 1983 die Hymne aller alleinerziehenden Mütter. Viele Stars der folgenden 30 Jahre, darunter Michael Jackson, Madonna und Beyonce, bekannten, von ihr beeinflusst zu sein.
Der Ruhm hinterließ aber Spuren. Ende der siebziger Jahre kämpfte Donna Summer mit Depressionen und unternahm mehrere Selbstmordversuche. Der christliche Glaube gab ihr letztlich wieder Kraft. Summer war zweimal verheiratet. Aus der ersten Ehe mit dem Österreicher Helmuth Sommer stammt ihre Tochter Mimi. 1980 heiratete sie den Musiker Bruce Sudano und hatte mit ihm die Töchter Brooklyn und Amanda.