Neues Album von Pharrell Williams

New York (dpa) - Ob Britney Spears, Madonna, Nelly oder Daft Punk - sie alle verdanken einen großen Teil ihres Erfolg vor allem einem Mann: Pharrell Williams.

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Der vielfach preisgekrönte US-Musikproduzent dachte sich für sie Welthits wie „Hot in Herre“ oder „I'm a Slave 4 U“ aus, blieb aber dabei meist selbst im Hintergrund. Auf zwei der größten Hits des vergangenen Jahres - „Get Lucky“ von Daft Punk und „Blurred Lines“ von Robin Thicke - singt auch Williams, drängelte sich aber nie in die erste Reihe. Das hat sich nun geändert und der Riesenhut, den Williams bei den diesjährigen Grammys im Januar trug, als er gleich drei Preise absahnte, war ein deutliches Zeichen: Pharrell ist unübersehbar in den Mittelpunkt des Geschehens gerückt.

Auf seinem neuen Album „Girl“ - erst dem zweiten Soloalbum seiner mehr als 20-jährigen Karriere nach „In My Mind“ 2006 - singen zwar unter anderem auch Miley Cyrus („Come Get It Bae“), Justin Timberlake („Brand New“), Daft Punk („Gust of Wind“) und Alicia Keys („Know Who You Are“) mit, aber in erster Linie geht es diesmal wirklich um Williams. Und der macht durchgängig das, was er am besten kann: solide, poppige, fröhliche, tanz- und mitsingbare Partymusik, die sofort gute Laune verbreitet. So wie die Single „Happy“, zu der derzeit Menschen auf der ganzen Welt tanzen und die auch in Deutschland bereits die Charts stürmte. Eine große Werbekampagne hat Williams für das an diesem Montag (3. März) erscheinende Album dann auch gar nicht mehr als notwendig angesehen.

Der 1973 im US-Bundesstaat Virginia geborene Sohn eines Handwerkers und einer Lehrerin war schon immer Mastermind und Netzwerker. Bereits in der Schule mischte er mit Klassenkameraden Songs zusammen und spielte in Bands. Neben seiner Solo-Arbeit ist er Teil der Gruppe N.E.R.D. und des Produzentenduos The Neptunes. Die Kundenliste des Duos liest sich wie ein „Who is Who“ des angesagten US-Hip-Hops: Gwen Stefani, Beyoncé, Snoop Dogg, Justin Timberlake, Nelly, Missy Elliott, P. Diddy, Jay Z, Usher, Busta Rhymes, Lil' Kim, Ludacris und Limp Bizkit.

Eine rasante Karriere, auf die er und sein Neptunes-Partner Chad Hugo so niemals zu hoffen gewagt hätten, sagte Williams jüngst dem US-Radiosender NPR. „Niemals in einer Million Jahren hätten wir gedacht, dass auf der anderen Seite unserer Neugier für Musik all das ist.“ Kritiker werfen Williams häufig Inhaltslosigkeit vor. Auch mit „Girl“ tritt er nicht wirklich den Gegenbeweis an - hauptsächlich geht es um fröhliche, verliebte und tanzende Menschen.

Aber, so urteilte der britische „Guardian“, „man kann nicht leugnen, dass das der Sound eines Künstlers ist, der durch und durch Spaß an seiner Sache hat. Und das ist manchmal die wichtigste Botschaft von allen.“