Pop-Versteigerung: Abba-Flügel und Beatles-Vertrag
London (dpa) - Der Studioflügel von Abba, eine Art Gründungsvertrag der Beatles und handschriftliches Gekrakel von Bob Dylan: Bei Sotheby's in London werden am Dienstag (29.9.) Andenken an Größen der Rock- und Popgeschichte versteigert.
Etwa der braune Konzertflügel mit leicht durchgesessenem Hocker, der Abba bei den Aufnahmen ihrer größten Hits begleitet hat, von „Waterloo“ bis „Dancing Queen“. Bis zu 1,15 Millionen Euro erhofft sich das Auktionshaus für das Instrument, das ursprünglich für den US-Jazzpianisten Bill Evans gebaut worden war.
Etwas handlicher ist der Vertrag, den vier Musiker aus Liverpool mit ihrem Manager Brian Epstein abgeschlossen haben. „Die Künstler haben die Absicht, als eine Musikgruppe aufzutreten, die „Die Beatles“ heißen wird“, steht in dem Dokument vom 1. Oktober 1962. Weniger Tage später kam ihre erste Single „Love Me Do“ auf dem Markt. Paul McCartney soll Epstein als fünftes Bandmitglied bezeichnet haben, sein Tod bedeutete den Anfang vom Ende des Quartetts aus Liverpool.
Der Schätzpreis liegt bei bis zu 720 000 Euro, doch es könnte billiger werden. Der erste Plattenvertrag der Beatles hatte diesen Monat in New York nur umgerechnet 83 000 Euro gebracht, erhofft hatte das Auktionshaus Heritage Auctions sich eigentlich 134 000 Euro.
Als weiteres Highlight preist Sotheby's den Entwurf des Bob-Dylan-Hits „A Hard Rain's A-Gonna Fall“ an, der noch nie öffentlich zu sehen gewesen sein soll. Der damals 21 Jahre alte Sänger hat ihn demnach 1962 auf einer Schreibmaschine in einem kleinen Zimmer über dem „Gaslight“-Club in New York getippt. Offenbar war Dylan nicht gleich zufrieden, denn er kritzelte auf den beiden Seiten noch von Hand herum und ergänzte Zeilen. Bis zu 288 000 Euro soll der Text kosten.
Billiger dürfte eine Mundharmonika sein, die Dylan mal Jimi Hendrix geschenkt hat (Schätzpreis bis 7200 Euro) oder ein von den Rolling Stones unterschriebenes Konzertprogramm vom Dezember 1963 (bis 2200 Euro).