Riccardo Muti wird nach Sturz vom Pult operiert
Chicago/New York (dpa) - Der Stardirigent Riccardo Muti (69) muss sich nach seinem Sturz vom Pult des Chicago Symphony Orchestra einer größeren Operation unterziehen.
Der Italiener hatte sich bei dem Kollaps mehrere Kiefern- und Knochenbrüche im Gesicht zugezogen, berichtete die „Chicago Tribune“ unter Berufung auf die Präsidentin des Orchesters, Deborah Ruffer. Ursprünglich war nur von einer klaffenden Wunde am Kinn die Rede gewesen.
Muti war am Donnerstag bei Proben in Chicago zusammengebrochen. Nach Angaben des Orchesters wurde der 69-Jährige mitten in der Fünften Sinfonie von Schostakowitsch ohnmächtig. Er „fiel einfach nach vorn“, sagte ein Augenzeuge. „Er hat nicht einmal die Hände ausgestreckt, um den Sturz abzufangen oder so etwas.“
Ruffer besuchte den Dirigenten im Krankenhaus und sprach mit seinen Ärzten. Demnach soll die Operation am Montag stattfinden. Ungewiss ist nach Angaben der Zeitung noch, ob Mutis Kiefer so weit verdrahtet werden muss, dass er vorübergehend nicht sprechen kann.
Muti, der im Juli 70 Jahre alt wird, ist seit vergangenem Jahr Chefdirigent des Chicago Symphony Orchestra. Bereits im Herbst war er, offenbar wegen Überanstrengung, ausgefallen.