Tod mit 55 Russischer Opernstar Dmitri Hvorostovsky gestorben

London (dpa) - Der russische Opernstar Dmitri Hvorostovsky ist tot. Er erlag im Alter von 55 Jahren einer Krebserkrankung, wie seine Familie auf Facebook mitteilte.

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Hvorostovsky sei am Mittwochmorgen in London friedlich im Kreise seiner Familie verstorben. „Die Wärme seiner Stimme und seine Energie werden immer bei uns sein“, hieß es dort.

Bei dem weltbekannten Bariton mit dem markanten weißen Haar wurde vor mehr als zwei Jahren ein Hirntumor entdeckt. Daraufhin sagte er die meisten Konzerte ab, darunter etwa einen geplanten Auftritt mit den Weltstars Anna Netrebko und Jonas Kaufmann im Juni 2015 auf dem Münchner Königsplatz. Nach eigenen Angaben hatte er aufgrund der Krankheit Probleme mit dem Gleichgewicht. Er wurde in London behandelt, wo er mit seiner Familie lebte.

Hvorostovsky wurde 1962 in der sibirischen Stadt Krasnojarsk geboren, wo er an einer Hochschule Kunst und Gesang studierte. Zunächst sang er nach Medienberichten in einer russischen Rockband. Nach einem Sieg bei einem Opern-Wettbewerb im walisischen Cardiff begann seine internationale Karriere. Hvorostovsky sang bei den Salzburger Festspielen und in führenden Opernhäusern wie der New Yorker Metropolitan Opera, der Wiener Staatsoper und der Staatsoper in Berlin.

Er war auch Anna Netrebkos Partner bei deren erstem Deutschland-Konzert nach einer Babypause 2009 in Braunschweig, wo die beiden frenetisch gefeiert wurden. Noch im Mai 2017 hatte Hvorostovsky einen überraschenden Auftritt bei einer Operngala an der New Yorker „Met“ mit einer Arie aus „Rigoletto“ von Giuseppe Verdi.

Die Nachricht über den Tod des Opernstars löste große Bestürzung aus. Es sei ein sehr schmerzlicher Verlust, teilte der Kreml mit. Der russische Präsident Wladimir Putin sei ein großer Bewunderer von Hvorostovsky gewesen. Der Sänger sei nicht nur für die russische, sondern auch für die Weltkultur von großer Bedeutung gewesen.

„Wir haben mit Dmitri Hvorostovsky einen herausragenden Sänger und echten Freund verloren. Mit Wehmut erinnern wir uns an seine unvergesslichen Auftritte am Haus“, sagte der Leiter der Wiener Staatsoper, Dominique Meyer, einer Mitteilung zufolge. „Er wird uns im Gedächtnis bleiben als ein Ausnahmekünstler, der immer hundert Prozent gegeben hat.“ In der Staatsoper werde eine Gedenkminute für Hvorostovsky eingelegt. Der deutsche Opernsänger Jonas Kaufmann zeigte sich bestürzt über die Nachricht über den Tod seines großen Kollegen und lieben Freundes, wie er auf Facebook schrieb.

Der Direktor des renommierten Moskauer Bolschoi-Theaters, Wladimir Urin, würdigte die künstlerische Leistung Hvorostovskys als einmalig. „Der Besitzer einer so wunderbaren Stimme lebt nicht mehr. Er hatte eine einzigartige Musikalität und eine unglaubliche schauspielerische Ausstrahlung“, sagte Urin der Agentur Tass.