Stars, Talente und Geheimtipps beim Festival „c/o pop“
Köln (dpa) - Es waren keine guten Nachrichten, die die Veranstalter des Kölner Musikfestivals „c/o pop“ Anfang August erreichten.
Gleich zwei Headliner des Festivals - die britische Elektronik-Band Underworld und die US-amerikanische Indie-Gruppe The Shins - sagten aus „unvorhersehbaren Umständen“ ihre Auftritte ab. Damit rissen sie nicht nur eine schmerzhafte Lücke in das Programm des Festivals.
Sie nahmen damit den Festival-Machern auch die Möglichkeit, die ursprünglich geplante große Open-Air-Festivalbühne am Mediapark zu bespielen, die ein Höhepunkt der 13. Ausgabe des Festivals sein sollte. „Ohne die Headliner war der enorme Aufwand, den man für ein solches Bühnenprogramm hat, einfach nicht mehr zu stemmen“, erläutert „c/o pop“-Geschäftsführer Norbert Oberhaus.
Doch auch ohne die neue Open-Air-Bühne und die beiden Bands kann sich das Programm der „c/o pop“ weiter sehen lassen. Mehr als 80 Bands und Künstler werden bis zum Sonntag auf 30 Bühnen an verschiedenen Orten der Stadt auftreten. „Wir werden hierbei wieder eine Mischung aus Stars und Geheimtipps der Szene bieten“, sagt Oberhaus.
Zu den Höhepunkten des Festivals, zu dem insgesamt rund 30 000 Besucher erwartet werden, zählen in diesem Jahr die Auftritte des britischen Rockmusik-Jungstars Jake Bugg am Donnerstag in der Kölner Philharmonie sowie ein Konzert des weiblichen Musik-Duos Boy, das in die Live Music Hall verlegt wurde.
Zudem gibt es wieder eine ganze Reihe neuer Stars der deutschen und regionalen Kölner Szene zu sehen. Nachdem sich im vergangenen Jahr AnnenMayKantereit im Kölner Gloria bejubeln ließen, machen nun die Jungstars OK Kid, die mit ihrem Album „Zwei“ in diesem Jahr einen großen Erfolg feierten, bei der „c/o pop“ Station. „Köln ist nach Gießen zu unserer zweiten Heimat geworden, wir freuen uns natürlich riesig, in der Live Music Hall zu spielen“, sagt die Band.
„Wir freuen uns, dass wir es schaffen, viele aktuell erfolgreich werdende deutsche Bands dabei zu haben“, sagt Oberhaus. Der deutsche Schwerpunkt soll ausgebaut, das Festival solle zum „Mitentdecker“ neuer erfolgversprechender deutscher Nachwuchsbands werden.
Zu kurz kommen sollen auch die ungewöhnlichen Orte und Experimente nicht: Die deutsche Musikerin Gudrun Gut zum Beispiel hat einen „Heimatliederabend“ angekündigt, an dem Volkslieder und Elektromusik zusammenkommen sollen. Mit den Musikern des Abends habe sie noch nie zuvor live zusammengespielt, sagt Gut. „Ich war weder vertraut mit marokkanischer Volksmusik noch mit Musik aus Siebenbürgen. Das wird neu und anders und toll.“
Begleitet wird das Festival vom Branchentreff „c/o pop convention“, zu dem rund 1000 Fachbesucher erwartet werden. Im Mittelpunkt stehen in diesem Jahr das Thema Marke und Musik sowie die Verbreitung von Musik über verschiedene digitale Kanäle. „Insbesondere soll an aktuellen Beispielen verdeutlicht werden, wie sich Künstler und Marken verbinden lassen“, sagte Oberhaus.