Taylor Swift und Kendrick Lamar räumen bei Grammys ab
Los Angeles (dpa) - Pop-Star Taylor Swift und Rapper Kendrick Lamar sind die Abräumer bei den diesjährigen Grammy-Awards.
Die 26-jährige Sängerin gewann in der Königskategorie „Bestes Album“ für ihr Werk „1989“ und sicherte sich zwei weitere Trophäen. Der elffach nominierte Lamar ging mit fünf Grammys nach Hause. Sein Album „To Pimp A Butterfly“ wurde zur besten Rap-Platte gekürt.
Aufnahme des Jahres wurde „Uptown Funk“ von Mark Ronson und Bruno Mars, während Ed Sheeran mit „Thinking Out Loud“ den begehrten Preis für den besten Song des Jahres gewann. Beste Newcomerin wurde die 22-jährige Popsängerin Meghan Trainor.
Die Gala im Staples Centre in Los Angeles war in diesem Jahr geprägt von Gedenkauftritten für die zuletzt verstorbenen Musikstars. Lady Gaga (29) zollte mit knallrotem Haar und einem Kostüm im David-Bowie-Stil dem im Januar gestorbenen Künstler Tribut, indem sie ein Medley aus „Space Oddity“, „Changes“, „Ziggy Stardust“, „Let's Dance“ und weiteren Bowie-Hits anstimmte.
Die Eagles ehrten ihr Gründungsmitglied Glenn Frey mit „Take It Easy“. Soul- und R&B-Legende Stevie Wonder sang für Maurice White, Gründungsmitglied der Band Earth, Wind & Fire, gemeinsam mit der A-capella-Gruppe Pentatonix aus Texas. Und die Hollywood Vampires - bestehend aus Alice Cooper, Joe Perry und Schauspieler Johnny Depp - erinnerten mit ihrem ersten großen TV-Auftritt an Motörhead-Frontmann Lemmy Kilmister.
Taylor Swift betonte in ihrer Dankesrede, dass sie als erste Frau in der Grammy-Geschichte zum zweiten Mal in der Kategorie „Bestes Album“ gewonnen hatte. Zugleich konnte sie sich einen Seitenhieb auf Kanye West, der Swift in seinem neuen Album „The Life of Pablo“ beleidigt und vorgibt, er habe sie berühmt gemacht, nicht verkneifen. „Es wird immer Menschen geben, die Deinen Erfolg untergraben oder Deine Errungenschaften für sich beanspruchen wollen.“ Davon dürfe man sich aber nicht aus der Bahn werfen lassen. „1989“ wurde auch als bestes Pop-Gesangsalbum ausgezeichnet, außerdem gewann Swift - zusammen mit Lamar - den Preis für das beste Musikvideo für „Bad Blood“. In ihrer Karriere hat Swift nun bereits zehn Grammys eingeheimst.
Der 28-jährige Lamar wiederum lieferte einen politisch aufgeladenen, hitzigen Auftritt, der das Publikum aufrütteln musste. Vier seiner fünf Auszeichnungen gewann Lamar in Rap-Kategorien, in den ganz großen Kategorien ging er trotz seiner elf Nominierungen leer aus. „Das hier ist für Hip-Hop“, rief er, als er eines der goldenen Grammophone entgegennahm und würdigte viele andere große Künstler des Genres, etwa Snoop Dogg oder Nas.
Justin Bieber gewann seinen ersten Grammy überhaupt zusammen mit den DJs Skrillex und Diplo für die Single „Where Are U Now“ als beste Dance-Aufnahme. Drei der Preise in insgesamt 83 Kategorien nahm die Rockband Alabama Shakes mit nach Hause. Der kanadische R&B-Nachwuchsstar The Weeknd heimste zwei Trophäen ein. In der Kategorie „Bestes Rockalbum“ gewannen die britischen Alternative-Rocker von Muse.
Superstar Adele, die mit ihrem jüngsten Album „25“ wieder Rekorde brach, damit aber erst bei den Grammys 2017 ins Rennen gehen kann, schaute dennoch für einen Auftritt im Staples Centre vorbei. Doch ausgerechnet bei der sanften Ballade „All I Ask“ hatte die britische Musikerin mit technischen Problemen zu kämpfen. Adele nahm es gelassen und twitterte später „Shit happens“.