Traurig schön: The Antlers live in Hamburg
Hamburg (dpa) - Mit ihrem aktuellen Album „Burst Apart“ lieferte die New Yorker Band The Antlers im Juni 2011 ihr viertes Studioalbum ab und stellte die neuen Songs am Mittwoch den Besuchern des Hamburger Clubs Knust vor.
The Antlers brachten 2006 ihr erstes Album „Uprooted“ im Eigenvertrieb auf den Markt. Der Durchbruch gelang ihnen mit ihrem 2009er Album „Hospice“, das vom New Yorker Label Frenchkiss veröffentlicht wurde. In diesem Jahr konnten sie mit ihrem aktuellen Album an den Erfolg des Vorgängers anknüpfen. „Burst Apart“ positionierte sich in den amerikanischen und englischen Charts.
The Antlers bestehen im Kern aus Peter Silberman, Michael Lerner, Darby Cicci. Sie spielen selbstvergessenen melancholischen Indie-Rock, der auf dem aktuellen Album von elektronischen Elementen verstärkt wird und am ehesten an Bands wie beispielsweise The Album Leaf erinnert. Bemerkenswert sind auf den Alben wie auch bei der Live-Performance der mehrstimmige Gesang der Band sowie die häufig sehr hohen Stimmlagen von Sänger Peter Silberman. So ziemlich alle Stücke des neuen Albums sind komplex arrangierte Balladen, die sich perfekt auf dem Soundtrack eines bewegenden Kinofilms machen würden.
Ihr Konzert startete die Band im gut gefüllten Knust mit Stücken von „Burst Apart“. Die magische und traurige Stimmung der Songs funktionierte dabei live hervorragend und wurde von der Band stimmungsvoll und fehlerlos umgesetzt. Bei dem Publikum zeigt diese perfekte Inszenierung deutliche Wirkung. Die meisten Besucher wiegten während des gesamten Konzertes mit geschlossenen Augen verträumt ihre Köpfe, vergaßen dabei jedoch nicht, zum Ende jedes Stückes begeistert zu applaudieren.
Nach gut einer Stunde Spielzeit beendete die Band ihr reguläres Set und kam dann noch einmal für einige weitere Stücke auf die Bühne. Bei dieser Zugabe spielten sie dann laut Aussage des Sängers „einen gefühlt 100 Jahre alten Song“, der sich vom Arrangement und der melancholischen Wirkung her nicht hinter den aktuellen Veröffentlichungen verstecken musste. Nach knapp 90 Minuten Spielzeit war dann Schluss und Peter Silberman versprach dem begeisterten Publikum, mit seiner Band bereits im nächsten Jahr wiederzukommen.