„Wolke von Haarspray“: Promis bei der Echo-Gala

Berlin (dpa) - Wenn Barbara Schöneberger den Echo moderiert, bekommt sie selbst eigentlich wenig mit von der Verleihung.

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„Wenn dann der Preis verliehen wird, stehe ich wieder in einer Wolke von Haarspray“, erzählte das quirlige TV-Talent schon Tage vor Gala. Hinter der Bühne seien dann immer Leute um sie herum. Ihr Visagist trage alles bei sich, was ihr Gesicht und ihre Haare bräuchten.

Die 42-Jährige moderierte den Echo in Berlin - der deutsche Musikpreis feiert Jubiläum und wird zum 25. Mal vergeben. Auf dem lilafarbenen Teppich tauchen an dem Abend Altrocker Udo Lindenberg, die Fantastischen Vier und Tim Bendzko auf (mit Jacke im Trachtenlook und gepunktetem Hemd). Die deutsche ESC-Hoffnung Jamie-Lee trägt jede Menge pastellfarbenen Tüll.

In der Messehalle im Westen der Hauptstadt ist ein Weg für die Promis abgesperrt, am Teppich positionieren sich die Fotografen und Kamerateams. „Könnt ihr mal Hintergrund freimachen!“, schreit ein Fotograf. Mittendrin im Trubel: Neuling Joris („Hoffnungslos Hoffnungsvoll“), er war etwa als Newcomer nominiert. Er stehe nicht gerne auf roten Teppichen, sagt er. „Das ist nicht so meins.“

Der Echo, seit mehr als zwei Jahrzehnten ist der Preis Treffpunkt für die deutsche Musikszene. Es werden vor allem wirtschaftlich erfolgreiche Künstler geehrt. Was der Echo auch bedeutet: jede Menge Kategorien. Diesmal sind es 31. „Was? Oh Gott!“, sagt Schöneberger vorab. Sie müsse aber nicht alle anmoderieren. Sie tauche stattdessen immer mal auf, verschwinde, tauche erneut auf, verschwinde wieder.

25. Echo-Gala in Berlin - Die Gewinner
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Die besten Chancen auf einen Echo hatte der Berliner Rapper Sido. Er war insgesamt vier Mal nominiert, davon allein drei Mal für seinen Song „Astronaut“, an dem sich auch Andreas Bourani beteiligte. Früher trug Sido mal eine Totenkopfmaske. Nach Sido hatten die britische Sängerin Adele, Schlagerkönigin Helene Fischer und die Frankfurter Sängerin Namika („Nador“) je drei Nominierungen.

Noch vor Beginn der Gala, die live im Ersten übertragen wurde, stehen draußen Fans in der Dämmerung. Manche warten aufgeregt auf den Singer-Songwriter James Bay („Let It Go“). Der kommt dann auch, mit Hut. Auf der Gästeliste stehen sonst viele Künstler der deutschsprachigen Musikszene. Die ganz großen Stars aus dem Ausland fehlen diesmal. Wo sich in den Vorjahren noch Rihanna oder Shakira angekündigt hatten, blieb es diesmal kleiner.

Und eine Nachricht hallt noch immer nach - der Tod des Jazzmusikers Roger Cicero. Er war überraschend mit 45 Jahren gestorben. „Das ist super traurig“, sagt Schauspielerin Anna Loos, die mit ihrer Band Silly zum Echo gekommen ist. Das zeige einem: Man müsse beherzigen, dass man nur ein Leben habe - und das müsse man genießen. Auch an David Bowie sollte während der Preisverleihung erinnert werden.