Nicole Kidman und das Unheimliche
Der Grieche Yorgos Lanthimos hat mit „The Killing of a Sacred Deer“ einen schaurig-schönen Thriller gedreht.
Ein Herz, ein pumpendes Herz, das eine gefühlte Ewigkeit auf der Leinwand pocht, während ein Arzt mit dem OP-Besteck daran herumschnippelt. Ein leichter Schock und gleich zu Beginn von „The Killing of a Sacred Deer“ ist klar: Das wird kein normaler Film.
Zumal Yorgos Lanthimos dahinter steckt. Mit Filmen wie „Dogtooth“ oder „The Lobster“ stemmt sich der mehrfach prämierte Regisseur gegen den Mainstream und stellt diesem das Außergewöhnliche, Unergründliche und Unheimliche entgegen. All das erfüllt auch sein neuester Film „The Killing of a Sacred Deer“, der mit Colin Farrell und Nicole Kidman zudem prominent besetzt ist.
Die beiden spielen ein Ehepaar, er ein erfolgreicher Herzchirurg und sie eine Augenärztin, die mit ihren beiden Kindern Bob (Sunny Suljic) und Kim (Raffey Cassidy) in einem idyllischen Vorort eine harmonische Ehe führen. Der Teenager Martin (Barry Keoghan) ist der große Störenfried, der eine anfänglich nicht näher erläuterte Art Freundschaft mit dem Chirurgen Steven Murphy (Farrell) aufgebaut hat. Aber schon bald wird deutlich: Auf beiden lastet die Vergangenheit schwer und kettet sie unheilvoll aneinander.
In „The Killing of a Sacred Deer“ kann man sich nie sicher sein, sich nie sicher fühlen. Horrorfilm, Fabel um Schuld und Sühne, surrealistischer Alptraum, psychologischer Thriller — der Film ist ein furioser und spannender Mix. dpa
Wertung: n n n n n