"Titanic"-Ausstellung: Schicksale und Fundstücke

"Titanic"-Schau startet in Speyer.

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Speyer. Die Fahrt mit der „Titanic“ endete für den Multimillionär Isidor Straus in der Tragödie. Nachdem der Luxusdampfer in der Nacht zum 15. April 1912 im Nordatlantik mit einem Eisberg kollidiert war und langsam sank, sollten vor allem Frauen und Kinder zuerst in die Rettungsboote — für Straus, den aus der Pfalz stammenden Mitbesitzer der Kaufhauskette Macy‘s, war kein Platz. Da stieg seine Frau wieder aus einem der Boote aus. „Wir habe viele Jahre zusammen gelebt. Wo du hingehst, da gehe ich auch hin“, sagte Ida Straus, bevor sie mit ihrem Mann im minus zwei Grad kalten Wasser versank.

Über das Schicksal der beiden und das vieler anderer Passagiere informiert von Sonntag an eine Ausstellung in Speyer. Auf 1800 Quadratmetern werden nicht nur zahlreiche Fotos des Schiffs und seiner Passagiere gezeigt, sondern auch mehr als 250 Fundstücke aus dem Wrack des als unsinkbar geltenden Schiffes. Das Spektrum reicht von der Tresortüre bis zum Waschbecken und von der Brille bis zur Brennschere für Locken. „Gerade diese einfachen Dinge waren es, die uns bei der Vorbereitung der Ausstellung immer wieder angerührt haben“, sagt die stellvertretende Projektleiterin Sabine Kaufmann. Sie machten das Besondere der Schau aus. Der Besucher kommt unter anderem vorbei am Nachbau einer mit Seidentapeten verzierten und mit fließendem Wasser ausgestatteten Kabine der ersten Klasse.

Die Ironie des Schicksals wollte es, dass die Passagiere der verschiedenen Klassen erstmals beim Sinken des Schiffes aufeinandertrafen. Zuvor hielt man sich streng an das US-Seuchengesetz. Das habe verboten, dass die einzelnen Klassen miteinander Kontakt hatten, sagt Malte Fiebig-Petersen vom Deutschen Titanic-Verein von 1997.