Vorpremiere von umstrittenem „Matilda“-Film in Moskau verschoben
Moskau. Nach einem Feuer ist in Moskau eine Vorpremiere des umstrittenen russischen Films „Matilda“ mit dem deutschen Schauspieler Lars Eidinger in der Rolle des letzten russischen Zaren verschoben worden.
Wenige Stunden vor der Vorführung waren am Büro des Anwalts von Regisseur Alexej Utschitel zwei Autos in Brand geraten, wie die Agentur Tass am Montag meldete.
Der Anwalt sagte, dass drei junge Männer in den Morgenstunden die Autos angezündet und Flugblätter mit der Aufschrift „Brennen für Matilda“ hinterlassen hätten. Die Vorführung in Moskau wurde nach Angaben des Kinos wegen „technischer Probleme“ abgesagt.
Seit Monaten sieht sich Regisseur Utschitel wütenden Protesten von Monarchisten wie konservativen Orthodoxen ausgesetzt. Sie kritisieren, dass in dem Film die Liebesbeziehung des von der russischen Kirche heiliggesprochenen Zaren Nikolaus II. mit der Tänzerin Matilda Kschessinskaja thematisiert wird. Kinobesitzern wurde Brandstiftung und Gewalt angedroht, falls sie Utschitels Film zeigen sollten.
Nach mehreren Verzögerungen soll „Matilda“ nun am 26. Oktober in die russischen Kinos kommen. Eine Vorpremiere in Wladiwostok sei ein Erfolg gewesen, sagte Utschitel. dpa