Lastenräder im Auftrag der Forschung

In Düsseldorf startet ein Projekt, das kommendes Jahr nach Wuppertal kommen soll.

Michael te Heesen, Geschäftsführer Incharge, am Lenkrad und Tim Holthaus, Bergische Uni.

Foto: Schaller,Bernd (bs)

In einem Jahr sollen Lastenräder durch die Wuppertaler Innenstadt fahren und Geschäfte beliefern. Sie sind Teil eines Projekts des Lehr- und Forschungsgebiets Güterverkehrsplanung und Transportlogistik der Bergischen Universität mit dem Namen Loop – „Logistische Optimierung der City-Belieferung mit Lastenrädern“.

Ziel ist, die Innenstadtlogistik zu verbessern, sowohl für die Kunden als auch für die Umwelt. Denn die Lastenräder sollen dazu beitragen, dass die Einzelhändler nicht mehr von mehreren Logistikunternehmen und Produzenten angefahren werden müssen. Stattdessen sollen die Lieferungen gebündelt werden. In der Folge gäbe es weniger Verkehr, weniger Abgase und weniger Behinderungen für die Kundschaft.

Jetzt startet das Projekt erst einmal in Düsseldorf. Noch in diesem Monat zum ersten Mal mit einem elektrischen Lastenfahrrad unterwegs sein will ABC-Logistik mit Sitz im Hafen an der Cuxhavener Straße 2-4. Mit dem Projekt Incharge sammelt der Düsseldorfer Logistiker für 100 Kunden in der Innenstadt die Lieferungen im Hafen und stellt sie dann gebündelt zu. Das soll nun ergänzend mit einem 17 000 Euro teuren Dreirad passieren, das mit rund 300 Kilogramm beladen werden kann. „Bring“ heißt das gute Stück des Herstellers Bayk passender Weise.

In einem Pilotprojekt soll in Kooperation mit der Bergischen Universität herausgefunden werden, wie gut ein Cargobike die Paketzustellung per Klein-Laster ergänzen kann. Ergänzen, und nicht ersetzen, dieser Unterschied ist Geschäftsführer Michael te Heesen wichtig. „Das Lastenrad ist sicher kein Allheilmittel.“ Entscheidend sei vor allem, sinnvolle Zustellgebiete im nahen Umkreis des Lagers zu definieren. Von einem Gebiet rund um den Medienhafen von drei bis fünf Kilometern geht er aus. „Wir werden viel auch einfach ausprobieren müssen und schauen, wie es funktioniert.“ Die Frage wird am Ende sein: Unter welchen Umständen wird wirklich Benzin, Geld und Zeit gespart?

In Wuppertal soll das Projekt in einem Jahr starten.„Wir übertragen die Forschung, weil wir zeigen wollen, dass es keine Insellösung für Düsseldorf sein soll“, sagt Uni-Mitarbeiter Patrick Mayregger. Dazu habe Wuppertal eine andere Topografie, die andere Ergebnisse bewirke. Wuppertal sei besonders spannend, weil Verkehrsthemen hier viel Aufmerksamkeit erfahren.

Die Einzelhändler sollen freiwillig teilnehmen. Mayregger will mit der Ansprache in Wuppertal beginnen, wenn die ersten Wochen in Düsseldorf gelaufen sind. Hilfe für die Mund-Propaganda gibt es von Utopiastadt und auch von der Wuppertaler Wirtschaftsförderung.