Premiere fürs „Heimat shoppen“ Leichlinger nutzen die langen Einkaufstage kaum

Leichlingen. · Die Händler waren bei „Heimat shoppen“ kreativ. Die Resonanz war eher mäßig.

Ein knallpinkes Schaukel-Einhorn mitten in der Stadt, eigens kreierte Nougatpralinen beim Bäcker, entspannter Jazz in der Gartenstraße bis in den Abend hinein, Modenschauen für die Dame und den Herren, Weinverkostung und vielerorts ein Glas Sekt oder ein Cocktail für die Besucher: Am Freitag und Samstag war in Leichlingen „Heimat shoppen“ angesagt, und die teilnehmenden Händler in der Innenstadt und in Witzhelden hatten sich einiges einfallen lassen.

Mit Beratung, Unterhaltung und speziellen Angeboten sollten die Vorzüge des Einkaufens vor Ort gegenüber dem allmächtig erscheinenden Onlinehandel betont werden. Industrie- und Handelskammer und Wirtschaftsförderungsverein hatten mit den Händlern erstmals die Veranstaltung in Leichlingen organisiert. An vielen Stellen wehten Luftballons im Wind, vor ihren Türen hatten die Geschäfte den Teppich ausgerollt. In Papiertragetaschen mit dem gelben Logo und der Silhouette der Stadt trugen die Kunden ihre Einkäufe nach Hause.

Modegeschäft arbeitete mit Friseur und Fotografen zusammen

Die Gemeinschaftsaktion der 50 teilnehmenden Läden nutzte unter anderem das Damenmodegeschäft „Herz Dame“ mit dem Friseursalon Triangolo und Fotografin Claudia Eisel für intensive Kundenwerbung: Sie stellten die aktuelle Herbstmode vor und gaben Besuchern Styling-Tipps inklusive Portraitfoto mit auf den Weg. „Vielen lieben Dank für den wunderschönen Abend. Ihr habt mich völlig geschafft“, gestand Alexandra Schumacher von „Herz Dame“ am nächsten Morgen zufrieden.

Auch in der Gartenstraße war am Freitag gute Stimmung: Die Musikschule Sebastian Naas machte Musik vor ihrer Tür, wenig weiter lockte das Reisebüro Hebbel mit einer karibischen Nacht samt Cocktails. Andrea Risto präsentierte ihren Kundinnen in Witzhelden am Freitag die Herbstmode, den Herren am Samstag die Trends für die kalte Jahreszeit.

Einige Läden in der Stadt schlossen bereits vorzeitig

Insgesamt jedoch blieb die Resonanz auf die Premiere bei den Besuchern ausbaufähig. „Ich habe zwar keinen Verlust gemacht, aber viele Kunden waren am Freitagabend nach 19 Uhr nicht hier“, sagte etwa Christoph Hampel von der Tee-Rose im Brückerfeld, der zu seiner Weinverkostung nur einzelne Gäste begrüßen konnte. Das Konzept des „Heimat shoppens“ und auch die Werbung dafür seien seiner Meinung nach zwar gut. „Aber Leichlingen ist einfach ein Dorf. Diese Art der Veranstaltung mit langen Öffnungszeiten am Freitagabend und Samstagnachmittag ist bei vielen noch nicht gelernt. Vielleicht wird es besser, wenn es mehrere Male stattgefunden hat“, sagte der Leichlinger Geschäftsmann. Da die langen Geschäftszeiten bis 21 Uhr am Freitag und 16 Uhr am Samstag nicht so viele Kunden wie erhofft nutzten, schlossen auch einige Läden in der Stadt früher.

(RP)