Kommentar Düsseldorfer Umweltspur wird für Pendler zur Zumutung

Meinung | Düsseldorf · Die Katastrophe war bereits vorprogrammiert, als der Antrag von SPD, Grünen, Linken und Freien Wählern für eine weitere Umweltspur den Verkehrsausschuss passierte. Die Folgen bekommen Pendler nun zu spüren.

Foto: Schaller,Bernd (bs)

Seit dem 14. Oktober wird im Düsseldorfer Norden und ab er A46-Ausfahrt Düsseldorf-Zentrum im Süden beginnend, die dritte Umweltspur sukzessive eingerichtet. Obwohl bislang nur ein kurzer Abschnitt umgesetzt ist, sind die Folgen für Pendler bereits deutlich spürbar. Zu den Hauptverkehrszeiten kommt es zu langen Wartezeiten und Rückstaus bis in die Dauerbaustellen der A46.

Der eigentliche Super-GAU dürfte Pendlern jedoch erst bevorstehen, denn aktuell sind in Nordrhein-Westfalens Herbstferien und auf den Straßen ist insgesamt weniger los als üblich. Erst am 28. Oktober wird sich das volle Ausmaß der Düsseldorfer Einspurigkeit offenbaren.

Ob ein stehender Verkehr besser für die Umwelt ist und sich die Luftqualität dadurch bessern wird, bleibt zunächst eher zweifelhaft. Bestenfalls tritt der gewünschte Effekt sinkender Schadstoffwerte innerhalb der Stadt ein, verlagert das Problem allerdings auf die Autobahnen. Bei gleichbleibendem ÖPNV und P+R Angebot und weiter steigenden Kfz-Zulassungszahlen in Deutschland, kann man nicht davon ausgehen, dass sich die Situation auf den Straßen in der Region mittelfristig verbessern wird. Im Gegenteil.

Überraschend scheint zudem, dass sich die Autofahrer ganz überwiegend an die neuen Regeln halten und sich brav in die Reihe stellen, während eine von zwei Spuren praktisch unbefahren bleibt. Vielleicht ist der Dauerärger vieler Profi-Pendler Resignation gewichen.