Meinung Was Robert Schäfer den Job gekostet hat

Meinung · Was Fortuna durchaus geholfen hat, kostet Schäfer jetzt den Job: Zu vielen ist der Mann auf die Füße getreten, die Macht der Traditionalisten schlägt zurück.

Robert Schäfer, Vorstandsvorsitzender von Düsseldorf, muss seinen Posten räumen.

Foto: dpa/Marius Becker

Seit Robert Schäfer bei Fortuna Düsseldorf gearbeitet hat, ist es kontinuierlich bergauf gegangen: bessere Platzierungen, der Aufstieg in die erste Liga, neu geschaffene Spielerwerte und vieles mehr. Das hat nicht nur, aber eben auch mit Schäfer zu tun, der einen geschwätzigen Club, in dem alle mitredeten, auf strengen Kurs mit kleiner Führungsebene und klarer Struktur gebracht hat.

Das ist die eine Wahrheit dieser Personalentscheidung, die nur noch das verspätete Ergebnis dieser sagenhaften Fehleinschätzung im Winter-Trainingslager war: Als Schäfer dem Trugschluss erlag, er habe mit erwähnten Strukturerfolgen in diesem Traditionsverein die persönliche Glaubwürdigkeit erlangt, eine Entscheidung gegen den Trainer Friedhelm Funkel fällen zu können – um den Club in eine womöglich fußballmodernere Zukunft zu führen.

Ein Kommentar von Olaf Kupfer.

Foto: ja/Sergej Lepke

So kurios das klingen mag: Was Fortuna durchaus geholfen hat, kostet Schäfer jetzt den Job: Zu vielen ist der Mann auf die Füße getreten, die Macht der Traditionalisten schlägt zurück, doppelt und dreifach fällt ihm nun auf die Füße, was er vorher mühsam hat unter Kontrolle bringen müssen. Schäfer hat das selbst zu verantworten: Funkel ging er zur absoluten Unzeit und in Verkennung wirklich aller Argumente an. Diese fatale Fehleinschätzung hat allen Gegnern die Tür weit geöffnet, jetzt fallen sie ein. Und müssen nun beweisen, dass der Club mit mehr Herz und Menschlichkeit und breiterer Aufstellung nicht wieder an Professionalität verliert. Sondern Gutes erhält und neue Stärken entwickelt. Nur dann hätte Schäfers Wirken einen Sinn gehabt.