Und der sagt prompt zu. Man wolle über das gemeinsame Interesse der „Denuklearisierung“ sprechen.
Ob beide Seiten unter diesem höchst dehnbaren Begriff das Gleiche verstehen, ist allerdings fraglich — fordern die USA von Nordkorea doch keine Reduzierung seiner nuklearen Waffen, sondern die vollständige Aufgabe seines für das Regime „prestigeträchtigen“ Atomprogramms. Immerhin ist Trump der erste US-Präsident, der einen nordkoreanischen Staatschef besuchen wird. Für ihn könnte das Treffen zu einem diplomatischen Triumph geraten.
Mag man auch versucht sein, auf das langersehnte Entspannungssignal mit Erleichterung zu reagieren, ist gegenüber Nordkorea weiterhin Skepsis geboten. Es steht zu bezweifeln, dass Kim Jong Un quasi über Nacht seine pazifistische Ader entdeckt hat. Er ist ein Stratege, der ausschließlich seine eigenen Interessen im Blick hat. Denn im Falle einer Verständigung mit den USA könnte er gegenüber seinem Volk den Mythos nähren, dass er als gottgleicher Herrscher die westliche Weltmacht in die Knie gezwungen hat. Sein Land ächzt unter der Härte der amerikanischen Wirtschaftssanktionen.
Hatte eine Annäherung mit dem Westen bereits mit der Absendung einer nordkoreanischen Delegation zu den Olympischen Spielen in Pyeongchang begonnen, dürfte sich Kim von Trumps Besuch mindestens eine Lockerung der Sanktionen und mehr Sicherheit für sein Land versprechen. Eine beiderseitige nukleare Abrüstung würde einen Quantensprung für den Weltfrieden bedeuten. Das geplante Treffen ist ein Hoffnungsschimmer — mehr nicht.