Rüstungsexporte: Das ist kein Grund, sich zu schämen
Deutschland ist eine der größten Waffenschmieden der Welt.
Der Versuch der Grünen, eine Debatte über den Export deutscher Waffen loszutreten, mag aller Ehren wert sein, aber er wird nicht verfangen. Natürlich ist eine Welt ohne Bomben und Granaten ein erstrebenswertes Ziel. Doch Geschichte und Gegenwart lehren, dass die Menschheit leider immer noch meilenweit davon entfernt ist, politische oder kulturelle Konflikte mit Worten und nicht mit Waffen zu lösen.
So lange aber starke Staaten schwache Staaten unterjochen wollen, so lange Flugzeuge in Türme fliegen, so lange Terroristen Andersdenkende wegbomben wollen, so lange wird es einen Markt für Waffen geben. Und wenn die nicht aus Deutschland kommen, dann eben aus Russland, China, den USA oder schlimmstenfalls aus Ländern, die sich an keine Regeln halten.
Das mag zynisch und pessimistisch klingen, ist es aber nicht. Glücklicherweise werden die meisten Panzer, Kreuzer und Kampfjets mit dem Ziel gekauft, sie nicht benutzen zu müssen. Eine gut ausgestattete Armee schützt vor Angriffen. Und es ist nicht zuletzt das Gleichgewicht des Schreckens, das Europa bis zum Ende des Ostblocks und darüber hinaus seine bisher längste Friedensphase gesichert hat.
Das alles wissen die meisten Deutschen natürlich. Und sie wissen noch mehr: Auch wenn die Bundesregierung den weltweit dritten Platz im Rüstungsexport-Vergleich ohne den Anstoß aus Stockholm sicher verschwiegen hätte, ist doch jedem Bürger in Deutschland bewusst, dass der Wohlstand seines Landes in erster Linie auf Export fußt.
Made in Germany ist immer noch ein Verkaufsschlager, Ingenieurkunst aus Deutschland unerreicht. Davon lebt dieses Land. Dazu gehört, dass mit den riesigen Containerschiffen eben nicht nur Autos und Maschinen den Hamburger Hafen verlassen, sondern auch Geschütze und Geländewagen.
Ja, Deutschland verkauft Waffen. Und der Anteil am Weltmarkt war nie so hoch wie heute. Nein, Deutschland verkauft nicht in Krisengebiete, sondern beliefert ausschließlich Nato-Länder und Staaten, in denen politisch stabile Verhältnisse herrschen. Das ist nichts, wofür Deutsche sich schämen müssen. Und die Kritik daran ist nichts, womit sich Wahlen gewinnen lassen.