Meinung Trainer verlässt Borussia Mönchengladbach: Schluss mit Schubert

Am Ende war es nur noch Quälerei. Gegen Mainz, in Augsburg und gegen Wolfsburg leistete Borussia Mönchengladbach den spielerischen Offenbarungseid. Es ist richtig, dass sich der Verein von André Schubert trennt.

Foto: Nele Eckers

Trotz seiner Erfolge in der vergangenen und zum Start der laufenden Saison ist es dem 45-Jährigen nie gelungen, aus dem langen Schatten seines Vorgängers Lucien Favre zu treten. Wirklich überzeugt hat Schubert niemanden — nicht die Fans, nicht den Verein und auch nicht die Mannschaft. Als einer, der alles besser weiß, löste der Übungsleiter allzu oft kollektives Unbehagen aus.

Sportdirektor Max Eberl wirkte in Sachen Schubert immer wie ein Getriebener. Gegen seine Überzeugung stattete er ihn mit einem Vertrag bis 2017 aus, weil Schuberts Siege ihm keine Wahl ließen. Und als die Kritik am Trainer schon unüberhörbar war, verlängerte Eberl Schuberts Kontrakt in diesem Herbst bis 2019, um die Debatte zu beenden. Das ging gründlich daneben.

Von Ende September bis jetzt gewann die Mannschaft nur ein Ligaspiel und stürzte in der Tabelle ab. Angesichts häufiger Positions- und Taktikwechsel wirkten die Spieler zunehmend verunsichert und überfordert. Schubert hat es nie geschafft, der Mannschaft einen stabilen defensiven Rahmen zu geben. Während diese Schwäche in Heimspielen durch eine starke Offensive lange überdeckt wurde, gelten die Gladbacher in der Liga schon seit einem Jahr als die Auswärtsdeppen.

Jetzt übernimmt vermutlich Dieter Hecking. Der 52-Jährige steht nicht für Aufbruch, als Julian Nagelsmann vom Niederrhein taugt Hecking auf keinen Fall. Zudem kommt er mit der Hypothek, in Wolfsburg einen Scherbenhaufen hinterlassen zu haben. Dass so viele Spieler den VW-Klub verlassen wollen, spricht nicht für ihn. Trotzdem könnte Hecking für Gladbach der Richtige sein, weil er das Zeug hat, aus einem ansehnlich bestückten Kader ein gut organisiertes Team zu formen. Das könnte die Basis für mehr sein.