KÖLN Missbrauch: 124 Taten, Anklage steht

KÖLN · Die Kölner Staatsanwaltschaft hat Anklage wegen vielfachen Kindesmissbrauchs gegen einen Mann aus dem nordrhein-westfälischen Wermelskirchen erhoben. Wie das Landgericht in der Domstadt am Freitag mitteilte, werden dem Angeklagten Taten in insgesamt 124 Fällen vorgeworfen.

Die Anklage umfasst demnach 138 Seiten. Der Mann bot sich im Internet als Babysitter an und fand so seine Opfer.

Zuerst berichtete am Freitag der „Spiegel“ über die Anklageerhebung. Derzeit sei davon auszugehen, dass der Prozess im Dezember beginnen könne, erklärte ein Gerichtssprecher auf Anfrage. Demnach wird dem 45 Jahre alten Angeklagten Marcel R. vorgeworfen, zwischen 2005 und 2019 Kinder in 99 Fällen sexuell missbraucht zu haben.

In 89 Fällen soll es um schweren oder besonders schweren sexuellen Missbrauch gehen, bei denen der Angeklagte die Opfer zu „beischlafähnlichen Handlungen“ zwang. Weitere Vorwürfe gegen den Mann befassen sich mit Straftaten gegen die sexuelle Selbstbestimmung, auch gegenüber Jugendlichen, sowie Kinderpornografie und Beihilfe zu erheblichen Missbrauchstaten.